Willkommen im digitalen Arbeitstagebuch aus der Welt der Übersetzer und Dolmetscher. Die meisten von uns sind selbständig, sie arbeiten selbst und ständig. In der Coronazeit ist alles anders.
Optische Täuschung |
Heute blicke ich ausnahmsweise auf das Gute an Corona, denn Seelenhygiene ist wichtig: Vorausgesetzt, ich mache so weiter, werde ich Anfang August 2021 die stolze Zahl von 1872 Kilometer binnen Jahresfrist zu Fuß gegangen sein. Das ist mehr als die Strecke von meiner Wohnung ans andere Ende Frankreichs, in den Badeort Saint-Jean-de-Luz an der Atlantikküste, kurz vor der iberischen Halbinsel. (Bis dahin sind es nur 1700 Kilometer.)
Mein coronawarnapptaugliches Bürohandy informiert mich täglich über die zu Fuß zurückgelegten Kilometer (inklusive Anzahl der erklommenen Stockwerke). Für viele Wege hätte ich früher die öffentlichen Verkehrsmittel genutzt.
Jetzt plane ich Besorgungen anders. Oft wandere ich aus Lichtgründen in der Mitte des Tages, selten am Abend. Und ich habe festgestellt, dass die sieben bis zwölf Kilometer, die ich zweimal die Woche als kleine Trainingshöhepunkte zurücklege, mich inzwischen kaum noch ermüden.
Kreuzberg im Abendlicht |
Abends, und dies ist mein Link der Woche, auf Arte "Vom Schreiben und Denken. Die Saga der Schrift" gesehen. Wunderbar! Vor allem für uns Sprachmenschen, die wir (als Dolmetscherinnen) viel mit Symbolen zu tun haben: Wie Hieroglyphen erst als ein Rebus benutzt wurden und wie ihre Verkürzung als Beitrag von Migranten, die nach ihrer Ankunft langsam die Landessprache lernen mussten, die Erfindung der Buchstaben war, das ist ultraspannend!
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Fotos: C.E.
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