Freitag, 15. Mai 2020

COVIDiary (65)

Bonjour, hello und guten Tag! Hier bloggt im eine Spracharbeiterin zu Themen rund ums Dolmetschen und Übersetzen. Aufgrund der allgemeinen Lage wurde dieses Arbeitstagebuch allerdings zum COVIDiary. 

Vorfreude (Wandgesicht)
Gesehen in Kreuzberg
Sachte, ganz sachte stellt sich Vorfreude darauf ein, Familie und Freunde in ab­seh­ba­rer Zeit wiedersehen zu können, natür­lich vor­sichtig ge­plant und durchgeführt. Und immer vorbehaltlich weiter sinkender Infektionszahlen. 
Wir sind gewarnt. Unser Vater ist His­to­ri­ker, und sein erster Kommentar, als die Coronakrise über die Grenzen schwappte, war: "Lest nach, wie das mit der Spa­ni­schen Grippe war. Zwei Jahre wird's min­des­tens dauern."
Daher aus der Ferne mein Geburtstagsgruß an eine Angehörige! Zur Feier des Tages sto­ßen wir wir im kleinen Familienkreis auf sie an. Es gibt ihr Lieblingsessen und Kuchen zum Dessert.

Französischer Schokoladenkuchen — das Rezept habe ich ein wenig verändert. Hier die aktuelle Fassung:

200 g Bitterschokolade (ich nehme mind. 70 Volt und fair trade muss sie sein)
2 gehäufte EL Kochkakao
125 g Butter (ein halbes Päckchen)
40 g Puderzucker (oder normale Raffinade = 3 kaum gehäufte EL)
40 g Mehl = 4 gehäufte EL; derzeit nehme ich je zur Hälfte Kokosmehl und fe­ine Spei­se­stär­ke)
4 Eier Größe M aus dem besten Hühnerbetrieb (derzeit oft nur zwei Eigelb, weil die anderen in Spargel- und Artischockenzeiten in die Sauce hollandaise wandern)
2 gestrichene TL löslicher Kaffee ohne Koffein
Der Schalenabrieb einer halben ungespritzten Zitrone oder Orange (ein bis zwei TL)
1/5 Mokkalöffel Zimt, beim normalen TL sind das etwas mehr als zwei gute Löf­fel­spitzen

Ist der Kuchen für Kinder gedacht, die oft industriell (vor)gefertigte Lebensmittel verzehren, anfangs etwas mehr Zucker nehmen. Hier können übrigens auch "Ab­ge­wöh­nungs­ef­fek­te" entstehen und die Lütten lernen, dass weniger oft mehr ist.

Den Herd auf 180° C vorheizen und eine Form fetten, dann Schokolade und Butter im Stieltöpfchen schmelzen lassen (Wasserbad oder Unterlegscheibe aus Metall ver­hin­dert das Anbrennen).

Das Eiweiß mit einer Prise Salz zu Schnee schlagen. Mehl, Eigelb, Zucker, Zi­tro­nen­scha­le, Kaf­fee­pul­ver, Zimt zu kleinen Krümeln vermischen; nicht schlimm, wenn es mengenmäßig nicht aufgeht. Ei­schnee nochmal kurz schlagen. Das Schmelz­ma­te­rial zur Krümel­menge geben, schnell homogen rühren. Eischnee nachschlagen und be­hut­sam un­ter­he­ben, dann in die Form füllen. Je nach Massen­ver­teilung, die Kas­ten­form braucht länger als der schmalere Kranz, 30 bis 40 Minuten lang backen. Der Kuchen darf in der Mitte noch etwas glitschig sein, ist er doch eine Art ge­backener Mousse au chocolat.

Schokoladenkuchen und Glasglocke, Brechungen, Wohnzimmer, Kerzenleuchter, Kastenfenster, Pflanzen
Festtagskuchen
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Fotos: C.E. (z.T. Archiv)

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