Donnerstag, 15. Februar 2018

Fachjargon

In Spiegelschrift, was drin ist
Morgen seit elf Jah­ren ver­öf­fent­li­che ich hier in lo­ser Fol­ge klei­ne Mo­men­te aus dem Über­set­zer- und Dol­met­scher­all­tag.

Neulich, vor der Haustür: Ein Filmteam blockiert alles. In der Bäckerei unten im Nachbarhaus entsteht eine Tatort-Folge.

Wir hatten geplant, an diesem Tag etwas zu transportieren. Der Kamera- und Licht-LKW steht genau dort, wo wir kurz zum Beladen stehen würden. Nur steht er wohl länger hier.
Aus der Notiz an die Bewohner geht eine Uhrzeit hervor. Ich kenne solche Angaben als Maximalzeiten.


Abladen
Ich frage einen Techniker freundlich, wie lange das gehen soll. Er: "Weiß nicht!" Ich: "Aber Sie müssen doch wissen, wie lange Sie hier heute arbeiten werden?! Techniker: "Keine Ahnung!" Ich: "Wie bitte?" Er: "Mal länger, mal kürzer!"
Mir platzt der Kragen: "Guter Mann, ist das heute das einzige Motiv oder setzen Sie heute nochmal um?"

Bitte Ruhe, wir wollen drehen!
Er zögert. Ich gebe eine Anweisung: "Schauen Sie bitte sofort in die Dispo!"

Er zuckt zusammen, dann nestelt er den Arbeitsplan des Tages aus der Tasche. Die Fachvokabeln haben gewirkt.

Auf jeden Fall bis zum Abend, kein zweites Motiv, danke, bitte.

Fahren wir halt einen Tag später.




______________________________
Fotos: C.E.

Keine Kommentare: