Montag, 13. November 2017

A life in limbo

Was Dol­me­tscher und Über­setzer umtreibt, nein, was mich um­treibt in die­sem Be­ruf, kön­nen Sie hier mitlesen. Ich arbeite aus dem Französischen und ins Franz­ösi­sche sowie aus dem Englischen. Mit der Spracharbeit sind viele Reisen ver­bun­den. Wenn die Wortverwirrung, die nach dem Dolmetschen zuverlässig ein­tritt, abklingt, passieren mir manchmal etwas andere Texte.

Ich wohne hier und ich wohne da. Und mitunter
Bin ich auch dort noch zuhause. "Ach, auch mal
Wieder im Lande", sagt der Antiquar, "ich habe
Bücher für dich zurückgelegt. Sieh mal,
Müssten dir gefallen."

Und das geht an mehreren Orten so. Ich bin immer
Auf der Hinfahrt. Die Rückfahrten lasse ich ausfallen.
Bequem im Sessel lebe ich zwischen den Stühlen,
Sitze im Dazwischen; das Hier- oder Dort-
Sein ist nichts als Illusion.

Die Gespräche mit den Lieben gehen auf Anschluss.
Ständiges Anknüpfen. Was in meiner Abwesenheit
Geschah, darf ich mir denken. Lesen aus dem, was
Da schwebt. In die Kunstausstellung geht's
Wie immer am letzten Tag.

Und plötzlich sind die Kinder groß. Plötzlich sind die
Bäume kahl. Diese Wand braucht schon wieder neue
Farbe. In welcher Stadt hängt jenes Gemälde nochmal?
Zuhause bin ich dort, wo mein Kopfkissen ist.
Und in den Sprachen.

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Foto: folgt

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