Freitag, 10. November 2017

Grenzregion

Hier bloggt eine Dol­met­sche­rin für die französische Sprache (und aus dem Eng­li­schen). Ich arbeite in Toulouse, Paris, Marseille, Berlin, Köln, München, Düs­sel­dorf und auch dort, wo Sie mich brauchen.

Gestern war die Mauer so lange "weg", wie sie einst gestanden hat. Wobei: Von ei­nem Tag ging weder das eine, das mein Vater in Berlin erlebt hat, noch das ande­re, das ich vor Ort erlebt habe.

Arbeitsplätze mit hinten offenen Kabinen für vier Dolmetscherinnen
Doppelt akkurat: Die Kaffeebar war nicht weit
Wir begingen den Tag mit Nor­ma­li­tät. Wir haben für eine Firma gedolmetscht, die Nie­der­las­sun­gen dies- und jenseits der früheren Staats­gren­ze hatte, in Hessen an der Grenze zu Thüringen. Von Ostnähe war nichts zu spü­ren, mit einer Ausnahme: Die Ka­bi­nen.
Sie kamen mit einem Dienst­leis­ter aus der tsche­chi­schen Re­pu­blik.

Einigen Franzosen, die dieses Adjektiv zum Lachen brachte, durften wir nach die­ser Information beibringen, "tschechisches Streichholzschächtelchen" zu sagen. Und der mitreisende Techniker aus Prag war sehr überrascht, dass die Wort­le­ge­bat­te­rien kein Standard in Deutschland sind. Wir haben das übrigens mit "Dol­met­scher­bat­te­rien­hal­tung" übersetzt, élevage d'interprètes en batterie.

Das Teil wird auch bocal genannt, Fischglas, oder "Halbkabine". Vorteil: Die Luft ist hier besser als im vollständig geschlossenen "anaeroben Schrank". Der Nachteil: Die beiden Sprachen, Tschechisch und Französisch, sitzen zu eng beeinander.

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Foto: C.E.

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