Einst im Büro |
"Kommst du mit?", werde ich gefragt. Natürlich komme ich mit, auch wenn ich schon weiß, wie es ausgeht. Aber ich verrate nichts, ich will ja nicht spoilern.
Den Begriff "spoilern" hören wir erst seit einigen Jahren. Die Filmkritikerin im Hörfunk: "Mehr sage ich jetzt nicht, das Publikum soll sich ja überraschen lassen dürfen, kein Spoilern!"
Der Begriff kommt vom Englischen to spoil ("verderben“). Wenn zu viele Informationen im Vorfeld verbreitet werden, sinkt angeblich der Genuss- und Unterhaltungswert verschiedenster medialer Erzeugnisse: Buch, Bühnenprogramm, Film, Serie, Fußballaufzeichnung oder Computerspiel.
Folglich entstand das Wort der Spoilerwarnung. Das ist ein implizites: "Leute, hört oder seht mal kurz weg, wenn ihr die Auflösung oder den Namen des Mörders nicht bereits im Vorfeld wissen möchtet." Spoilern gilt als gröblich unhöflich. Daher eröffnet dieses Wort eine neue Reihe.
Ob der Genuss durch die Vorwegnahme des Endes wirklich gemindert ist, darüber streiten übrigens die Fachleute. Ich selbst lese (wenn ich mal Krimis lese) auch gerne relativ früh die letzten Seiten und kann dann besser beobachten, wie sich was anbahnt (Nebengeleise, die sich als Finten herausstellen zum Beispiel, aber auch die Lösung des Falls).
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Foto: Archiv
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