Kleine Wochenübersicht, wobei ich vor lauter Arbeiten gar nicht die Arbeitsorte in der Reihenfolge ihres Ansteuerns zeigen kann, da kommt noch was im Dezember. Hier schreibt und denkt eine Übersetzerin und Dolmetscherin für die französische Sprache.
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Passend zu den Retro-Gedanken ... |
Eine wunderbare englische Ortsbeschreibung lautet
In the middle of nowhere, inmitten von nirgendwo, wobei mir die Mitte hier auch schon zu konkret vorkommt, siehe Titel.
Einstmals
hatten die Menschen die Eisenbahn erfunden, sie lief gut und
umweltschädlich. Als sie dann vom Kohleverfeuern abgekommen sind, wurde
sie leiser, schneller und weniger giftig. Auf der Höhe der Diskussion um
die Einsparung klimaschädlicher Emissionen hat die Bahn die Nachtzüge
abgeschafft, mein Reisemittel der Wahl.
Und das nicht etwa mangels Erfolg, sondern wegen zu guten Zuspruchs.
Früher, also bis vor zwei Jahren: So gegen halb acht Uhr abends Abfahrt ab Berlin Hauptbahnhof, Ankunft im Herzen von Paris etwas mehr als zwölf Stunden später zur besten Frühstückszeit in ausgeschlafenem Zustand, der Abend hat einem Buch und/oder einem Film gehört. Dann war ein Tag Akklimatisierung, Freunde sehen, Museen besichtigen, Ausruhen und Lernen angesagt. Oder ich hätte meinen Coach treffen können, der in Paris lebt. Und abends mit Freunden kochen und bei ihnen übernachten.
Heute: Der Coach ist oft in Berlin, also 9.30 bis 11.00 Uhr Coaching, eine Stunde zum Flughafen, eine Stunde Check-In und Warten, 100 Minuten Flug, dann Warten im Flugzeug, Warten am Gepäckband, Warten auf den RER-Vorortzug, Umsteigen in die Métro, 17.00 Uhr alle Viere von sich strecken im echten Hotelzimmer, denn als Hotelier will ich meine Freunde nicht missbrauchen. Zur Stunde, in der die Kellner essen, das Foto ist ein Suchbild, ins Restaurant, vor dem Essen noch einige Vorlagen studieren, ab 19.30 Uhr im Hotelzimmer lernen für den nächsten Tag.
Ich hätte heute auch in Hinterposemuckl oder
Trifouilly-les-Oies ankommen können, in meinen beiden Hauptländern gibt es für dieses Nirgendwo echte Ortsnamen, sehen werde ich
|außer morgen bei einem einstündigen Spaziergang vor Arbeitsbeginn| (gestrichen, es gießt aus Kübeln) nichts von Paris, dann folgt die nächste Konferenz.
Etwa 13 Stunden mit der Bahn, gut unterhalten oder lächelnd im Schlaf oder mit
dem
einfachen Gefühl, die Zeit verstreichen zu lassen und morgens frisch für den Tag zu sein ... versus sechs Stunden
lang irgendwo nirgendwo mit ständigen Unterbrechungen, im Stehen, beim "Anschlangen" oder
Runterfahren der Technik zu verbringen — "Computer müssen bei Start und bei Landung
ausgeschaltet sein", mit Gedrängel, schreienden Kindern und ständigen Durchsagen, um am Abend richtig müde zu sein — Leute, Euer blöder Fortschritt bringt ganz viel
Verlust von Lebensqualität mit sich!
Und früher, ja, ganz früher, hätte dieser Nachtzug wohl auch noch bis ein Uhr morgens einen Speisewagen "mitgeführt", wie das auf Bahnerdeutsch hieß. Das war erst ein Luxus!
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Foto: C.E., Restaurant
Le Chantefable,
20. Arrondissement