Aufgewacht bei Morgengrauen. Mit Morgengrauen.
Schales Gefühl: 1989 haben wir uns auch schon gefragt, warum immer dieser Tag? Am 9.11.16 ist also in den USA ausgezählt, ein Mauerbauer wird die nächsten vier Jahre dieses Land regieren. Seine Reden, sein Brüllen, die Hasstiraden gegen Frauen, Moslems und Schwache, sein Vereinfachen, Verdrehen (Leugnen der menschengemachten Klimafolgen) und Hetzen hat immer wieder an ganz andere Redner erinnert. Was Hass und ein Sich-Hinwegsetzen über Menschenrechte anrichten, sehen wir in der Türkei, in Ungarn, in Polen, jedes Land auf seine Weise.
Populismen versus angeschlagene Demokratie, "gefühlte" Postfaktismen vs. Fakten, Antiintellektualismus vs. Aufklärung, ein Maulheld des frauenverachtenden Trash-Fernsehens vs. die (von Lobbyisten und Finanzindustrie angeschlagene) Bedeutung des Amts ... und das Rad der Geschichte fröhlich zurückgedreht (drohende Legalisierung von Folter in den USA und der Todesstrafe in der Türkei usw.), das sind alles keine gute Perspektiven für die USA und den Rest der Welt.
Die so oft beklagte Trägheit des Beamtenapparats und der Institutionen erweist sich hier paradoxerweise als Hoffnungsschimmer.
In Berlin-Kreuzberg |
Und ich denke jetzt an die Dolmetscherinnen und Dolmetscher, die die Reden des Neugewählten übertragen müssen. Er hat oft Sprachniveau und -duktus eines trotzenden Kleinkinds. Das wäre für mich ein komplett neues Wortfeld (hab das alles schon wieder vergessen).
Former german president Richard von Weizsäcker said in 1985: Don't believe we became better people. We just know now what the human kind is capable of and we have the duty to prevent this continual threat which exists in each of us, in every country, by making the remembering of the past the guideline of our politics. We should all make more room to history in medias, politics, houses and schools. We should.
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Merci à Géraldine Schwarz für die eng-
lische Fassung des Weizsäcker-Zitats.
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