Montag, 14. November 2016

1. Arbeitsplatz der Woche: Kulturradio

Zufällig oder geplant, sind Sie hier auf Seiten eines digitalen Tagebuchs aus der Ar­beits­welt gelandet. Ich bin Dolmetscherin für die französische Sprache (und aus dem Eng­li­schen) und berichte aus dem Alltag.

Viertel vor zehn findet der Test für die Live­schal­te statt, le duxplex. Kurz nach zehn geht es los. Ich spreche einen von mir ins Französische übersetzten Text ein, die Tonregie sitzt in Paris und lässt mich wie­der­ho­len, anders betonen und ant­wor­tet auf meine Frage, wie ich den Namen Clau­dia aussprechen soll, französisch oder deutsch mit:

"Bitte die deutsche Aussprache, wir hören ja ohnehin bei dir fast keinen deutschen Ak­zent ..." Es geht um die Ereignisse in der Sil­ves­ter­nacht in Köln. Die Übersetzung illustriert ein Interview mit Alice Schwarzer ("Emma").

Wir haben exakt 60 Minuten Zeit. Nach einer knappen halben Stunde sind wir fertig, obwohl ich mich für mein Gefühl viel zu oft versprochen habe. Ich darf den Anfang des Texts nochmal lesen, damit stimmlich alles aus einem Guss ist, damit der Beginn, bei dem ich den gewünschten Tonfall vielleicht noch nicht vollständig getroffen hatte, zum Rest passt.

Bei meinem "Einsprechen" in der War­te­zeit war mir übrigens sofort wieder ein­ge­fal­len, wie ich raschelfrei die Blät­ter weg­le­gen kann: Mit Eselsohren. Ich falte rasch diese kleinen Griffs­flä­chen und übe. Es klappt!

Dann fällt mir der Blog ein und ich knips' schnell was.
Als es losgeht, höre ich mich im Echo und die Franzosen sind übersteuert. Aber die Profis auf beiden Seiten haben das schnell im Griff. Sprechen macht mir Spaß. Das könnte ein Spielbein für die Zukunft werden. Aber mehr Routine brauche ich hier. Mal schauen, wie ich dazu komme.

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Danke, Gilles, fürs Korrekturlesen!
Fotos: C.E.

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