Mittwoch, 3. Dezember 2014

Investments

Bonjour und guten Tag! Sie sind geplant oder zufällig auf den Webseiten einer Fran­zösisch­über­setzerin und -dolmetscherin gelandet. Hier schreibe ich (ano­ny­mi­siert) über unsere Arbeit und die sich verändernden Situationen.

Menschen warten auf die Pressekonferenz; durch die Kopfhörer hindurch und über den Tisch mit Empfangsgeräten hinhinweg betrachtet
Warten auf die Minister
Kurze Notiz: Gestern hielt im Herzen Berlins das Quartett Schäuble-Gabriel-Sapin-Ma­cron aka Bun­des­wirt­schafts­mi­nister Sigmar Gabriel (SPD), Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU), Minister für Wirtschaft, In­dustrie und Digitales Em­ma­nu­el Macron (PS) sowie Fi­nanz­mi­nister Michel Sapin (PS) nach Be­ra­tun­gen eine Pres­se­kon­fe­renz ab.

Bei den Gesprächen dabei waren die Zentralbankpräsidenten beider Länder und etliche Referenten. Im Saal sitzen neben der deutschen Presse natürlich auch die in Berlin akkreditierte französischen Journalisten; über einen früheren Kollegen ge­langt diese Information auch zu mir.

Worum es geht: Die Franzosen haben Deutschland freundlich dazu angeregt, doch in diversen europäischen Ländern (gerne auch in der Heimat selbst sowie in Frank­reich) stärker zu investieren, was das Land mit der schwarzen Null aber nicht di­rekt zusagen möchte. Trotzdem verfolge man das Ziel, heißt es, die In­vesti­ti­ons­nei­gung vor allem Privater insgesamt zu verbessern.

Die Erklärung "Strengthening Investment, Advancing Europe" wird ausgegeben. Sie wurde, der Titel verrät es bereits, auf Englisch geschrieben. Es gibt sie nur auf Englisch, nicht auf Französisch, auch nicht auf Deutsch. Dazu der Pressesprecher Schäubles: Das sei "synonym für europäischen Fortschritt" zu verstehen. Das Pro­ce­de­re ist neu für den inzwischen 47. deutsch-französischen Wirtschafts- und Fi­nanz­rat.

Und ich denke mir still, dass die Übersetzer und -innen, die die Übersetzungen nicht angefertigt haben, den damit erzielten Nichtgewinn künftig auch nicht im eu­ro­pä­i­schen Ausland investieren können.


Links von der Seite des Bundesfinanzministeriums
„Investitionen stärken, Europa voranbringen“ (nur auf Englisch; PDF, 132,4 KB)
Erklärung des Deutsch-Französischen Finanz- und Wirtschaftsrats (nur auf Eng­lisch; PDF, 18,9 KB)
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Foto: C.E.
aka alias

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ach, die hätten doch von dem Geld ohnehin nur wieder Wörterbücher gekauft.:)

caro_berlin hat gesagt…

Na klar, oder Bleistifte.

Anonym hat gesagt…

Fraglich ist nur, warum der Text nicht von vornherein auf Deutsch oder Französisch verfasst wurde. Das nenne ich einen Fortschritt für die deutsch-französische Freundschaft!