Original und stark vereinfachte Kopie |
Am Ende bedanken sich alle Beteiligten und bringen ihre Freude darüber zum Ausdruck, dass ihnen "Denglisch" erspart wurde. Dieses Idiom ist in Deutschland leider viel zu weit verbreitet.
Mit Grausen erinnere ich mich an die mit einer Schnellbleiche für Grundschulenglisch in den Schulalltag entlassenen Russischlehrer, die im Berlin der Nuller Jahre allen Ernstes Plurale wie "handies" und "mouses" bildeten. Denn gute Englischkenntnisse waren im Osten so weit verbreitet, wie die Champs Elysées nah waren, pas du tout. (Und so konnte in der DDR der "Dispatcher" seinen "Goldbroiler" mit "Jus" genießen, das war's dann.)
Und weil ich als Dolmetscherin die Kommunikation absichern durfte, konnten sich alle auch in Details ergehen, drauflossprechen, wie ihnen die Schnäbel gewachsen waren, nachhaken und einander Zeit lassen. Das war wieder eine schöne Erfahrung und kein Austausch in einem Kleiner-gemeinsamer-Nenner-Idiom, bei dem sich niemand in Verästelungen wagt aus Angst, ihnen sprachlich nicht gewachsen zu sein.
Rasch dazu meine "Links der Woche": Jürgen Trabant, Emeritus der FU Berlin, beschreibt in einem FAZ-Interview, wie die Perspektiven, die Sprachen innewohnen, unsere Sicht auf die Dinge verändern und wie Englisch unsere Gesellschaften beeinflusst. Der Beitrag ist "Der sprachliche Provinzialismus gefährdet das Denken" überschrieben.
Wer praktisch mit der Rettung der deutschen Sprache fortfahren möchte, kann hier Deutsch retten. (Mein Tipp: Ton vorher ausschalten.)
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Foto: C.E. (gesehen in Schwerin;
immerhin wird da etwas versucht)
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