Montag, 1. September 2008

Am Wegesrand aufgelesen

Eine neue Kategorie ist fällig: Am Wegesrand Aufgelesenes werde ich hier gelegentlich anpinnen, sofern es zum Thema 'Übersetzer- und Dolmetscheralltag' passt.

Am Sonntag habe ich bei der Arbeit im Haushalt noch lange über das Besondere des Übersetzens und auch über die Unübersetzbarkeit von Lyrik nachgedacht und -geblättert, denn darüber hatte ich am Samstag hier etwas geschrieben.

Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher (1768-1834) zum Beispiel hielt Übersetzen für ein hoffnungsloses Unterfangen, denn Übersetzer sollten sich eine vollständige Genesis der beiden Sprachen zum Ziel setzen. Doch zieht er es vor, dem Ausgangstext auch in der Übertragung seine kulturelle und sprachliche Eigenarten zu belassen auf die Gefahr hin, dass der übersetzte Text bei den Lesenden ein „Gefühl des Fremden“ evoziert, kurz: den Eindruck, "dass sie Ausländisches vor sich haben."

Mittags dann gekocht. Und was kredenzt die Übersetzerin bei Sommergrippe? Buchstabensuppe natürlich!
Dabei an Robert Frost (1874-1963) gedacht und an seine Definition von Übersetzung, die in etwa so lautet: Poesie ist, was in der Übersetzung verloren geht. Da muss ich an die Goethe-Übersetzung denken, die hier steht und der einen Poetik eine andere gegenüberstellt.

Nach der einfachen Suppenmahlzeit durften die Gesunden danach noch ins Kino. Auf dem Weg fiel mir auf der einen Straßenseite das Ladenschild einer Eisdiele auf. Wenige Meter weiter, auf der anderen Straßenseite, der passende Kommentar, wieder in Form eines Ladenschildes ...

Dass mir diese Ladenschilder optisch geradezu entgegenspringen, kann ich nur augenzwinkernd mit der eigenen Berufsverbildung erklären, auch formation professionnelle genannt!

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Fotos aus der Körtestraße in Kreuzberg

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