Der Kopfhörer ist unser Markenzeichen. Wir stehen im Schatten der Weltereignisse und der Großen, und dennoch könnte vieles nicht ohne uns Dolmetscher geschehen. Vor Jahrhunderten noch waren wir schlicht Sklaven in einer Welt, in der internationaler Austausch nur einigen wenigen vorbehalten war. Heute steht unser Beruf fast symbolisch für die internationalisierten Gesellschaften - und dennoch wissen die meisten Menschen erstaunlich wenig über uns. Den Schleier über den Beruf der Konferenzdolmetscher lüftet zumindest ein klein wenig ein Dokumententarfilm, der heute Abend auf Phönix ausgestrahlt wird (Wiederholung morgen).
Dass wenig über uns bekannt ist, hat mir unserer Diskretion zu tun. Es ist Teil des Berufes, immer mehr zu wissen, als öffentlich sichtbar wird. Wir sind Sprachliebhaber und nicht selten Sprachfanatiker. Unsere Anwesenheit fällt erst dann auf, wenn wir fehlen. Oder wenn etwas daneben geht.
Der Film folgt Dolmetschern unterschiedlicher Generationen durch die Konferenzwelt Europas, vom Berliner Kanzleramt über Straßburg, Genf und Brüssel zum afrikanischen Djibouti und zurück. Die Filmemacher David Bernet und Christian Beetz trafen bei Recherche- und Dreharbeiten mit vielen Kolleginnen und Kollegen zusammen. Ich habe sie zwischendruch auch beraten, wurde im Vorfeld gefilmt, bin am Ende aber ganz froh, nicht im Film 'mit von der Partie zu sein'.
Der Film "Die Flüsterer" ist eine Hommage an die Sprache im vielsprachigen Europa.
Sehenswert.
Sendetermine auf Phoenix
Fr, 01.06.07, 21.45 Uhr
Sa, 02.06.07, 18.45 Uhr 5
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