Dienstag, 2. August 2022

Mitbringsel

Will­kom­men auf den Seiten meines digi­talen Arbeits­ta­ge­buchs aus der Welt der Über­setzer und Dol­met­scher (und der Über­set­ze­rin­nen und Dol­met­sche­rin­nen). Täg­lich ar­beite ich mit meinen Spra­chen, lese, schrei­be, hö­re, denke auf Deutsch, Fran­zö­sisch und Eng­lisch — und muss mir natürlich ständig Notizen machen!

Vier Paar Schuhe und zwei Füße
Draufsicht: Auf großem Fuße leben

Neulich wurde ich das erste Mal seit Beginn der Pandemie einige Tage in Folge von ein- und dem­sel­ben Kun­den beschäftigt. Auf Dele­gations­rei­se haben wir ei­ni­ge Stationen absolviert. Zwischen­durch rissen mir zwei Riem­chen an einem Schuh in ei­ner Art und Weise, dass der auf­ge­such­te Schuh­ma­cher be­fand: "Da ist nichts mehr zu machen!" Nun ist bei Messe­besuch und Fir­­men­­be­ge­hungen gutes Schuh­werk sehr wichtig.

Diese Sandale, die auf der Strecke blieb, hat­te vorher beim Funktions­check noch perfekt ge­wirkt. Ein anderes Paar, grob eingelaufen und aus dem Hause eines be­kann­ten Ge­sund­heits­schuh­her­stel­lers, wies an der Innenseite eine Beschich­tung auf, an der ich plötzlich eine Blase bekam (ist mir bei diesem Her­steller noch nie passiert!) Ein einzi­ges gut ein­ge­laufenes Paar blieb übrig. Wir stan­den erst am An­fang der Reise.

Kurz: Was für Frauen mit Schuh­größe 39 kein Prob­lem ist, war für mich mit Größe 42 ein Drama. Und es geschah das Wunder: Unterwegs gab es in einem Laden Son­der­an­ge­bote, Auswahl in meiner Größe! Und dann auch noch die dritte Preis­re­duk­tion in Folge! Das brach­te mir in­ner­halb von fünf Minuten drei Paar neuer Schuhe ein! (Früher war das Ver­­hält­nis bei mir eher ein Paar Schuhe auf fünf Stunden Su­chen!)

Platz war genug im Koffer, den ich als Reise­profi immer nur maximal zu 70, 80 Prozent fülle. (Beim nächs­ten Mal packe ich vorn vor­ne­he­rein mehr Schuhe ein.)

Wieder zuhause habe ich dann auch noch viele Notiz­blöcke ausgepackt. Wir müs­sen immer irgend­was aufschreiben, daher stecke ich (wie alle meiner Zunft) alle kostenlosen Kladden und Blöcke ein, die mir unterwegs an­ge­boten werden. Der nächste Aufschreib­bedarf kommt bestimmt!

Manche Frauen sammeln Schuhe, ich sammle Blöcke in zwei Pappauf­stellern im Regal mit den Lexiken, und da finden sich nun die Logos einiger Hersteller, poli­tischer Stif­tungen, Märkte, Kongress­zentren, Hotels, ... Früher hatten die Leute Aufkleber der Reiseorte auf ihren Koffern. Ich habe Notizblöcke. Und dieses Mal auch Schuhe, allerdings ohne Herkunftsbezeichnung!

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Foto: C.E.

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