Willkommen auf den Seiten meines digitalen Arbeitstagebuchs aus der Welt der Übersetzer und Dolmetscher (und der Übersetzerinnen und Dolmetscherinnen). Täglich arbeite ich mit meinen Sprachen, lese, schreibe, höre, denke auf Deutsch, Französisch und Englisch — und muss mir natürlich ständig Notizen machen!
Draufsicht: Auf großem Fuße leben |
Neulich wurde ich das erste Mal seit Beginn der Pandemie einige Tage in Folge von ein- und demselben Kunden beschäftigt. Auf Delegationsreise haben wir einige Stationen absolviert. Zwischendurch rissen mir zwei Riemchen an einem Schuh in einer Art und Weise, dass der aufgesuchte Schuhmacher befand: "Da ist nichts mehr zu machen!" Nun ist bei Messebesuch und Firmenbegehungen gutes Schuhwerk sehr wichtig.
Diese Sandale, die auf der Strecke blieb, hatte vorher beim Funktionscheck noch perfekt gewirkt. Ein anderes Paar, grob eingelaufen und aus dem Hause eines bekannten Gesundheitsschuhherstellers, wies an der Innenseite eine Beschichtung auf, an der ich plötzlich eine Blase bekam (ist mir bei diesem Hersteller noch nie passiert!) Ein einziges gut eingelaufenes Paar blieb übrig. Wir standen erst am Anfang der Reise.
Kurz: Was für Frauen mit Schuhgröße 39 kein Problem ist, war für mich mit Größe 42 ein Drama. Und es geschah das Wunder: Unterwegs gab es in einem Laden Sonderangebote, Auswahl in meiner Größe! Und dann auch noch die dritte Preisreduktion in Folge! Das brachte mir innerhalb von fünf Minuten drei Paar neuer Schuhe ein! (Früher war das Verhältnis bei mir eher ein Paar Schuhe auf fünf Stunden Suchen!)
Platz war genug im Koffer, den ich als Reiseprofi immer nur maximal zu 70, 80 Prozent fülle. (Beim nächsten Mal packe ich vorn vorneherein mehr Schuhe ein.)
Wieder zuhause habe ich dann auch noch viele Notizblöcke ausgepackt. Wir müssen immer irgendwas aufschreiben, daher stecke ich (wie alle meiner Zunft) alle kostenlosen Kladden und Blöcke ein, die mir unterwegs angeboten werden. Der nächste Aufschreibbedarf kommt bestimmt!
Manche Frauen sammeln Schuhe, ich sammle Blöcke in zwei Pappaufstellern im Regal mit den Lexiken, und da finden sich nun die Logos einiger Hersteller, politischer Stiftungen, Märkte, Kongresszentren, Hotels, ... Früher hatten die Leute Aufkleber der Reiseorte auf ihren Koffern. Ich habe Notizblöcke. Und dieses Mal auch Schuhe, allerdings ohne Herkunftsbezeichnung!
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Foto: C.E.
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