Freitag, 31. Juli 2020

COVIDiary (116)

Ob gezielt an­ge­steu­ert oder eher zufällig, lesen Sie hier eine Seite des ers­ten Dol­met­schblogs Deutsch­lands aus dem Inneren der Dol­metscherkabine. Das Co­ro­na­vi­rus macht aus meinem Blog das eher private COVIDiary mit Notizen aus dem ers­ten Berliner Coronasommer.

Nachmittags auf dem Wochen­markt vor dem Haus: In der Schlange fragt ein Paar nach einem Café, hat sich in der Uferseite vertan.
 
Hummeln und Blüten
Berliner Hummelsommer
Wir Dol­met­sche­rin­nen und Dolmetscher sind immer höflich und hilfsbereit. So kommen wir kurz ins Gespräch. Sie seien in Berlin, um gegen Corona zu de­mons­trie­ren. Bei wem sie denn da vor­stel­lig wür­den, frage ich leicht ironisch. Diese Ebene kommt nicht an.
Die beiden ent­­puppen sich als hart­ge­sot­te­ne Corona­­leugner. Sofort ver­su­chen sie, mich zu mis­sio­nieren. Ich habe sie darauf­hin freund­lich gefragt, wie der böse Deep State, der Corona in die Welt gesetzt hat, um uns alle aus­­zu­rot­ten (wie sie ernst­haft er­klärt ha­ben), jetzt sein Chem­­trail­pul­ver versprüht, wo doch kaum Flie­ger in der Luft sind. Darauf haben sie keine Ant­wort.

Ich habe Ihnen dann als Buch "Die Schock-Strategie" von Naomi Klein em­pfoh­len. Sie kannten es nicht. Ma­dame hat Titel und Auto­rin eifrig notiert. Wäre ja noch schöner, wenn immer alle nur Bücher aus ihrer Blase lesen würden.

Klammern zur Befestigung von Kunst und von Wäsche
Klammern zählen
Ich lese gerade ein Buch über "Paris un­term Haken­kreuz", Autor: Kers­ten Knipp. Mehr dazu folgt später. In­halt­­lich schlie­ße ich an einen Krimi an, zu dem ich vor ei­ni­gen Jahren als Dolmetscherin an Dreh­ar­bei­ten zu einem Dokumentarfilm beteiligt war: "Das schwarze Korps", Le corps noir, von Dominique Manotti.

Zwischendurch ist Lesen aber un­prak­tisch. Heute Vor­mittag hieß es bereits: Wenn ich den See seh, brauch ich kein Meer mehr. We made a big splash. Einma rin ins jute Wassa.
Dann ins Büro, arbeiten. Vorher noch in Biblio­thek und Buch­laden weiteres Le­se­fut­ter ab­ho­len.

Morgen ist Gartenar­beit dran, dann kommt Besuch aus Frankreich. Kom­menden Diens­tag ha­ben wir eine Aus­stellung im Haus, dafür ist auch noch was vor­­zu­­be­­reiten. Im Bastel­kram­kauf­haus für Architekten am Moritz­platz, Modulor, habe ich noch Foldback-Klammern nachgekauft. Berlin mit seinem viel­sei­ti­gen Ein­zel­handel begeistert mich immer wieder.

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Fotos: C.E. (z.T. Archiv)

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