Mein diesjähriges Urlaubsziel |
Wie eine Balletttänzerin oder ein Opernsänger muss ich täglich meine Hirnmuskeln trainieren, bin also jeden Tag drei Stunden und länger damit beschäftigt, mich à jour zu halten und in „Trockenschwimmen“ zu üben, um meine Fertigkeiten aufrecht zu erhalten.
Arbeit haben wir Konferenzdolmetscherinnen und -dolmetscher, aber leider kein Einkommen. Und außer Hartz IV will uns die Regierung nichts anbieten. Wer von uns ein wenig fürs Alter vorgesorgt hat, muss diese Rücklagen erst verfrühstücken, bis unsereinem eine Hilfe zuteil werden soll, die nicht ausreicht. Ich habe Angst, bald über diese Zumutung, eine schreiende Ungleichbehandlung mit anderen Bürgerinnen und Bürgern des Landes, nicht mehr sprechen zu können, vor Bitterkeit zu verstummen. Und ich muss glücklich sein über die fünf bis zehn Prozent verbleibender Aufträge, die fürs Ganze nicht ausreichen.
Heute geht durch die Gazetten: Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat jegliche Hoffnung auf ein absehbares Verschwinden des Coronavirus gedämpft. „Wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben“, hat Nothilfekoordinator Mike Ryan gestern Abend in Genf verlautbart. Die Menschheit müsse lernen, ihren Alltag trotz Virus neu zu gestalten. Er appellierte dabei an die Regierungen aller Länder, alles erdenklich Mögliche dafür einzusetzen, Krankheitsübertragungen zu reduzieren. Dazu gehöre auch die Schließung von Lokalen oder drastische Zutrittsbeschränkungen. Geschlossene Räume bleiben problematisch. So lange neue Infektionsketten drohen, werden wir Konferenzdolmetscherinnen und Konferenzdolmetscher den normalen Arbeitsmodus nicht wiederfinden.
Weitere News: Mein altes Samsung-Handy, das viel zu alt war, um die Corona-Warn-App zu installieren, habe ich letzten Monat zurecht abgeschafft. Das erfahre ich aus den Medien, denn über Wochen soll auf einem Großteil der Smartphones die Warnfunktion nicht richtig funktioniert haben. Vor allem waren davon der Hersteller meines Mobilgerätes sowie die aus dem Hause Huawei betroffen. Als hätte ich es geahnt, habe ich mit dem Mobiltelefon auch die Produktionsfirma gewechselt.
Kaffeesachen im alten Buffet |
Möglich gemacht hat diesen Wechsel übrigens die Soforthilfe für Selbständige von Bund und Land, für die ich sehr dankbar bin. Durch den ersten Teil der Krise bin ich einigermaßen gut gekommen. Das liegt auch daran, dass wir frühen Antragstellerinnen und Antragsteller aus Berlin 5000 Euro für die privaten Ausgaben nutzen konnten.
Plastikarmer Haushalt |
Bis zum Herbst, wenn wir hoffentlich eine kleine Saison mit Einsätzen via Ferndolmetschen bekommen werden, daher die Kabine, dürfte das erledigt sein.
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Foto: C.E.
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