Subjektive "Einstellung" der 2. Dolmetscherin |
Die Terminologie sitzt. Kein Wunder, bei der regelmäßigen und intensiven Beschäftigung mit dem Thema. Das Publikum ist bunt, jung und alt, weiblich und männlich; die Berichte aus manchen westdeutschen Städten, dass sich dort überwiegend Frauen mit empty nest syndrome engagieren, kann ich bei diesem Koordinationstreffen der Helferszene nicht beobachten. Manche(r) hat den Nachwuchs dabei. Nur die wirklich Alten fehlen. Die haben an diesem Sonntag wohl dringendere Termine bzw. fühlen sich mit den neuen Kommunikationstechnologien in den seltensten Fällen sicher.
Wir nennen es Dolmetschen |
Dann komme ich aufs Wetter zu sprechen, Blitz und Donner, Regen und Hagel ... und eben den germanischen Wettergott Donar und seinen Donnerstag. Ich bin froh, denn er wirkt zum ersten Mal leicht.
Er hat sich sonst immer Vorwürfe gemacht, weil er in der Heimat seine Praxis aufgegeben hatte. Er sei nur der Frau und der Töchter wegen geflohen, sagte er, und weil sie sie die einzigen Überlebenden seiner Großfamilie seien.
Als wir den Konferenzort verlassen wollen, bricht prompt ein Unwetter los. Landregen oder Husche, das ist die Frage. Wir Dolmetscherinnen lachen, denn sofort rödeln die Hirne und suchen nach Wörtern. Es war übrigens eine Husche, die nach Erreichen der eigenen Wohnung zum Landregen wurde. Letzteren nennen die Franzosen une pluie de longue durée, Dauerregen also. Und komisch, in der Großstadt zu sitzen und in den Himmel zu schauen und von dort ausgerechnet von Landregen an der weiteren Abendplanung gehindert zu werden.
Vokabelnotiz
Regenguss oder Platzregen — pluie d'abat
Schauer — averse
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Foto: C.E.; merci beaucoup, A. aus L.,
für die freundliche Unterstützung!
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