Montag, 6. April 2015

Weiße Ostern

Bien­­ve­nue beim di­gi­ta­len Ar­beits­ta­ge­buch ei­­ner Dol­­met­scher­in und Über­setzer­in. Fran­zö­sisch ist mei­ne zwei­te Ar­beits­spra­che, Eng­lisch meine "passive" Sprache. An die­sem Ort kön­nen Sie Ein­­blick in mei­nen sprach­be­ton­ten All­tag nehmen, der mich an Orte wie Paris, Berlin, Genf oder Lyon führt.

Weiße Weihnachten gab's nicht, dafür weiße Ostern! Naja, ganz so schlimm ist es heuer doch nicht gekommen, aber fast. In Europa war Ostern zu kalt. Das Klagen lasse ich gleich sein, denn das ändert nichts. Das Wetter wäre auch nicht weiter erwähnenswert, hätte es nicht direkte Auswirkungen auf das Leben der be­richt­er­stat­ten­den Dolmetscherin.

der Hagel — la grêle
Eigentlich sollten wir dieser Tage bei ei­nem Falkner nicht nur seine großen Tiere, son­dern auch das Schlüpfen der Eulen fil­men. Der Falkner lebt in Frank­reich, wes­halb die Dolmetscherin ihre Sachen ge­packt hat. Aber die Kälte stört offenbar nicht nur die Menschen, sondern auch die kleinen Eulchen. Kurz: Der Dreh wur­de ver­schoben. 

Schon kommen die nächsten Im­pon­de­ra­bi­lien ins Spiel: Die geplante Dreh­ver­schie­bung kostet natürlich Geld, Buchungen wurden storniert, Anzahlungen sind per­dü, und ob und wie der auf­trag­ge­ben­de Sender da noch etwas nachschießt, ist nicht klar.

Nun ist damit auch meine Beteiligung kompromittiert, denn es drohen zusätzlich noch Terminkollisionen. Das mal so als kleiner Einblick in die Termin- und Um­satz­pla­nung von Freiberuflern.

Zum Glück werden die schlüpfenden Küken, wenn's dann endlich losgeht, vor Schreck, dass ihnen eine Kamera dabei zusieht, wohl eher den Schnabel halten. Noch einfacher: Man spart den Tonmann gleich mit ein und synchronisiert nach.

P.S.: Die Franzosen erweisen sich hier übrigens als ausgemacht verbengeizig, denn für das Aufblühen von Blumen und das Schlüpfen von Vögelchen gibt es nur ein- und dasselbe Wort: éclore.

______________________________  
Foto: C.E. (Archiv)

Keine Kommentare: