What the heck are they doing? They're hacking ... Kleines Wortspiel, denn What the heck? mit E heißt so viel wie "Was zum Teufel ...?!", während hack mit A direkt vom deutschen Hacken kommt.
Diese Webseite wird über das Wochenende überarbeitet |
Bei Angrifffen auf die Medien wie diesem ist der Begriff eindeutig negativ konnotiert. Die kalifornische Firma facebook allerdings hat sich das Wort hack in so großen Buchstaben ins Pflaster legen lassen, dass es aus dem Flugzeug gelesen werden kann. Hier meint es wohl die Umwidmung einer landesweit bekannten Publikation, einer Art Abizeitung für jedes Schuljahr und jede Klasse, das war der erste Wortsinn, in eine werbefinanzierte Infoaustauschseite, die weltweit Kunden hat. Und dann sind da noch die Hacks des schwedischen Möbelhauses zum Beispiel, wie die individuell angepassten Produkte von Massenware genannt werden, der Begriff the customization beschreibt den Vorgang, sogar die Franzosen sprechen schon von la customisation.
Auf Deutsch haben wir diese Vokabel (noch) nicht übernommen, obwohl es im Deutschen sonst doch so viel stärker von Anglizismen wimmelt als im Französischen. Und Französisch ist hier wirklich das Stichwort: Ich würde mich zur Stunde herzlich gerne auf einen Einsatz vorbereiten, aber bei einer französischen Behörde dauert das Osterwochenende offenbar die halbe Osterwoche an, seither hat sich die Seite nicht verändert. Oder waren da auch Hacker am Werk? Oder streiken die Informatiker? Ich wünsche mir baldige Änderung, dann denke ich übers Wünschen nach.
Ich sinniere zur Tatsache, wie schade doch es ist, dass es im Deutschen die grammatikalische Form des Optativs nicht gibt. Dieser unterscheidet sich in zwei Formen: Ein kupitiver Optativ drückt in einer eigenen Verbform einen wünschenswerten Wunsch aus, nicht zu verwechseln mit der anderen Verbform, potentialer Optativ genannt, der wiederum einen möglichen Wunsch ausdrückt. Manche Sprachen kennen diesen eigenständigen Modus, darunter das Färöische, aber auch das Türkische.
Etwas historisch, diese Anzeige, doch beispielhaft bis heute |
Denn mit aggressiven Marketing und mit Dumpingpreisen reduzieren sie nicht nur unsere Honorare auf Trinkgeldhöhe, sondern sie scheren sich einen Dreck darum, ob das Ergebnis am Ende gut ist. Denn außer diesem hochoffiziellen, staatlichen Einsatz habe ich dieser Tage nichts vorzubereiten; eine Agentur scheint unsere Referenzliste abtelefoniert und unseren Kunden vermittelt zu haben, dass sie jetzt uns "vertreten" würde, was nicht stimmt. Ergebnis: Der eine und andere Kunde unterschrieb das Angebot nämlicher Konkurrenz mit ihren Sonderangeboten, die, als die Sache aufflog, juristisch wurde.
Leider gibt es keinerlei schriftlichen Beweis und direkte Opfer der Abwerbegespräche beim Kunden waren Assistentinnen und Referenten, die sich angeblich verhört haben sollen. Ach, und warum unsere Arbeit ihren Preis hat, steht hier: klick!
Zum Thema Sprachmakler sagt Freundin und Kollegin Britta knapp ihr: "Die sollen sich gehackt legen", und es passt. Und natürlich gab es Hackbraten zu Mittag, allein schon der Kohärenz wegen.
P.S.: Reaktion der französischen Kulturministerin Fleur Pellerin zum Hackerangriff hier: klick!
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Illustration: Netzfunde
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