Mittwoch, 18. Februar 2015

Traumnotizen

Bonjour, bienvenue, welcome ...! Was mich als Dolmetscherin und Übersetzerin so umtreibt, lesen Sie hier. Der Arbeitsalltag verändert auch die nicht aktiven Mo­men­te des Tages und der Nacht.

Im Traum. Ich mache Notizen zu einer Rede, die gehalten wird. Wir befinden uns auf einem festlichen Abendessen, mich hat das Ansinnen der Rednerin kalt er­wischt, denn eigentlich bin ich privat dort. Die Rednerin sieht mich schreiben und erbittet, kaum dass sie ausgeredet hat, das Grund­kon­zept ihrer Aus­füh­run­gen.

Beispiel für unsere Kürzel
Ich hatte es auf die linke Pa­pier­sei­te geschrieben, rechts meine Vokabelnotizen. Zuvor gebe ich aber die Rede in ei­ner anderen Sprache wie­der. Ich fixiere die Zeichen, lese, spreche flüssig. Beim Zer­rei­ßen des Blattes fällt mir auf, wie akkurat die Reißlinie ist. Ich denke, dass ich mir zu­hau­se die Vokabeln gleich in meine Lexik einpflegen wer­de. Ich schaue genauer hin, frage mich jetzt erst, um wel­che Sprachen es eigentlich geht.

Über allem schwebt das beruhigende Gefühl, durch das Aufschreiben das We­sent­li­che gesichert zu haben. Dann wache ich auf. 

Im Büro geht es weiter mit Paris unter den deutschen Besatzern, zwischendurch schmökere ich nochmal in einem von uns im Team übersetzten Drehbuch, das auf der Berlinale als fertiger Film endlich in Augenschein genommen werden konnte. Immer wieder spannend, wie sich Stoffe entwickeln, was durchs Spiel der Schau­spie­ler bzw. die Entscheidungen der Regie hinzukommt (viel!) und wo ich nicht mit der Umsetzung ein­ver­stan­den bin (wenige Stellen, aber vorhanden).

Und dann darf ich neben dem allgemeinen Rechnungswesen auch noch Kollegen in einer anderen Sprache als meinen Arbeitssprachen finden. Zum Glück gibt es das Netzwerk, über das wir uns aus eigener |Anschauung| Anhörung gegenseitig em­pfeh­len. Ach ja, und es fiel der Satz: "Geld spielt keine Rolle." Traumhaft.

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Foto: C.E. (Archiv)

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