Bonjour, hello und guten Tag. Hier bloggt eine Spracharbeiterin.
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Nein, die Partei mit diesen Farben stellt den Hausherr nicht mehr |
... statt
stairway to heaven. Dieser Tage diskutieren Ärzte und Außenpolitiker in
Deutschland und Luxemburg über Ebola, und wir sind mittendrin. Hier geht's zum Kongressort im
Auswärtigen Amt.
Wir sitzen in Reihe drei, flüstern für eine Ministerin. Da kommt ein Mann zu uns, er vertritt die Veranstalter, und bittet uns, wir mögen doch am Saalende, gefühlte 100 Meter vom Podium, Platz nehmen. Den guten Mann müssen wir enttäuschen, denn wir brauchen freie Sicht auf die zu Vertonenden. Um die 30 % der Informationen lesen Dolmetscher, so habe ich es an der Uni gehört, von den Lippen ab, entnehmen Gestik, Mimik und Körpersprache.
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Flüsterdolmetschen aus der Ecke |
Also bleiben wir vorne, denn einen Monitor, der uns am Saalende diese Bilder liefert, wird uns niemand auf die Schnelle anbieten können. Wir möchten aber niemanden verärgern und stellen uns im zweiten Teil der Morgenveranstaltung seitlich ins Eckchen. Hier stören wir maximal die Tonmenschen. Die Mitarbeiter des Gipfels sind im Grunde alle freundlich.
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Our point of view |
Das Protokoll sucht für uns Menschen, die wir kontaktieren sollen, verschafft uns einige Redentexte (und eilt zum Fotokopierer) — und sehr gerne haben wir im oben erwähnten Falle für Fortbildung gesorgt. Besonders charmant ist jemand, der darüber hinwegsieht (bzw. beherzt den Einlassdamen ein
Ich-hab's-nicht-gesehen! zuruft), dass wir als Vielsprecherinnen wie die Diskutanten auf der Bühne auch stilles Wasser und Tee in Greifnähe brauchen.
Meine Danksagung und meine "kurze Bedienungsanleitung für Dolmetscher" sende ich dem Veranstalter dieser Tage auf Papier zu.
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Fotos: C.E.
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