Donnerstag, 30. August 2012

Neuroplastizität

Hallo beim virtuellen Arbeitstagebuch einer Dolmetscherin und Übersetzerin für die französische Sprache (und aus dem Englischen). Als Sprachmittler |muss| darf ich regelmäßig viel lernen, denn ich bearbeite so unterschiedliche Themenbereiche wie Wirtschaft und Politik, Literatur und Kino, Medien und Soziales.

Die meisten Dolmetscher interessieren sich brennend für alles, was mit Denken, Lernen und Sprechen zu tun hat, kurz: mit Informationsverarbeitung des Gehirns. Deshalb bringe ich schon heute meinen "Link der Woche" (der sonst samstags fällig ist), weil folgender Dokumentarfilm nur noch bis Samstagmorgen bei Arte angesehen werden kann: ein Dokumentarfilm über die Plastizität des Gehirns, der viele bislang als unumstößlich geltenden Ideen sehr unterhaltsam umschmeißt!

Einem Probanden wird der Kopf verkabelt für eine neurologische Untersuchung.
Diesen Film anzusehen kann ich nur wärmstens empfehlen!

Was hier mit den "Reparaturmöglichkeiten" des Gehirns über unsere grauen Zellen erzählt wird, wirft natürlich auch Licht auf die normalen Funktionsweisen unseres Oberstübchens.

"Neustart im Kopf", Film von Mike Sheerin, CBC/Arte France, mit Norman Doidge, Michel Cymes, Eric Wessberge, Frankreich/Kanada 2009, 70 Min.

Und wo ich gerade dabei bin, möchte ich an den großartigen Satz des Biologen Lyall Watson erinnern: "Wenn das Gehirn so einfach wäre, dass wir es verstehen könnten, dann wären wir so einfach konstruiert, dass wir es nicht verstehen könnten." (If the brain were so simple we could understand it, we would be so simple we couldn't.)
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A voir avant samedi prochain. Encore un passionnant documentaire sur la neuro-plasticité, découverte qui bouscule joyeusement tant d'idées reçues. Précipitez-vous ! « Les étonnants pouvoirs de transformation du cerveau », film par Mike Sheerin, CBC/Arte France, avec Norman Doidge, Michel Cymes, Eric Wessberge Canada/France 2009, 70 minutes.

Et je profite de l'occasion pour citer le biologiste Lyall Watson, une de mes phrases préférées par rapport à la matière grise : « Si le cerveau était si simple que nous puissions le comprendre, nous serions si simples que nous ne le pourrions pas !»

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Foto: Arte

2 Kommentare:

caro_berlin hat gesagt…

Leider ist die deutsche Fassung nicht so gut übersetzt wie die französische, stellenweise einfach zu eilig übersetzt ... Da wird zum Beispiel eine Art kleiner Sender auf die Zunge einer Patientin gelegt, um dem Gehirn physische Informationen über den eigenen Körper im Raum zu geben und um damit das Gehirn zu unterstützen, neue neuronale Verschaltungen für die Verarbeitung dieser Informationen zu schaffen.

Sie sagt: "When I put the device in, I felt ..." die deutsche Kommentarstimme dazu: "Als ich das Gerät aufsetzte ..." Ja, der optische Eindruck ist stark, die Frau trägt einen grünen Sturzhelm, da ihr Gleichgewichtssinn durch eine medikamentöse Behandlung fast zerstört war (wird vorher gesagt). Aber kurz darauf folgt selbst im deutsche Kommentar: "Durch diesen Sinneseindruck auf der Zunge ..."

Hm, wurde das nicht auch noch gegengelesen?

Mich hat der Film so stark beeindruckt, dass ich das Metalldings auf der Zunge fast selbst gespürt habe. Stichworte: Empathie, Spiegelneurone (wird auch später erklärt), Einlassen auf das Gesehene, Zeit.

Bettina hat gesagt…

Man fragt sich sowieso, warum solche Filme nicht ohne Zeitbeschränkung einfach im Netz stehenbleiben. Die sind Lebenshilfe für Kranke und revolutionäre Grunderkenntnis für alle anderen. #Grundversorgung, #Programmauftrag

Gruß, B.