
Aber eins nach dem anderen: Erst Grußworte und Danksagungen, dann wird das Wochenprogramm besprochen. Nach einer Stunde das erste Rauschen in de Kopfhörern. Wir tauschen ihn aus, die Batterie ist wohl alle. Fünf Minuten später ist der nächste fällig. Wir ahnen: die hauseigene Anlage, nunmehr seit fünf Jahren in Betrieb, beginnt zu schwächeln. Leider geht das mit dem Austauschen munter so weiter, so dass immer eine von uns dolmetscht, die andere Kopfhörer wechseln geht.
Nach einer Stunde sind wir mit den Geräten durch, der zweite Koffer wird geholt, alles andere wandert an den Akku. Sie ahnen es vielleicht: nach wieder einer Stunde war der dritte Koffer fällig.
Des Rätsels Lösung: Die Koffer mit Steckplätzen für die Kopfhörer hatte niemand in der Nacht zuvor an die Steckdosen angeschlossen. Es war schlicht vergessen worden. Außerdem ist das Material wirklich zur Hälfte nicht mehr funktionsfähig gewesen, aber niemand hatte sich Zeit genommen und die defekten Geräte aussortiert.
Wir haben dann alle fast Dolmetschformen aufs Mal präsentiert, Fragen aus dem Publikum per Flüsterdolmetschen, mal semi-konsekutiv für eine kleine Gruppe (die übergangshalber hörerlos war), mal richtig konsekutiv für alle - und irgendwann war ein Teil der Geräte auch wieder nachgeladen.
Und die Moral von der Geschicht': Wer solche Dolmetscherkoffer besitzt als Einrichtung, sollte jemanden fest mit Wartung und Vorbereitung beauftragen. Alles andere macht unnötigen Stress.
Wie die frankophonen Gäste reagierten? Schmunzelnd. "Tse-tse", neckten sie uns, "von wegen deutsche Technik unkaputtbar und Pflichterfüllung, ach so! Aber das macht Euch nur noch sympathischer."
Wir haben dazu fein gelächelt.
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