... und weiter geht's mit den jungen Berlingästen unseres Auftraggebers. Heute sind wir in Potsdam im Restaurant an der Mühle, gleich geht's auf Schlössertour.
Beim politischen Hintergrundgespräch im Séparé lassen wir es uns schmecken, die Gäste, die Programmbetreuung, der Redner und wir Dolmetscherinnen. Heute keine Technikprobleme, wir haben eine andere Anlage besorgt.
Der Redner entschuldigt sich - auch bei uns. Es sei ja eigentlich eine Unsitte, dass selbst die Essenszeit mit Vorträgen und Gesprächen zugepackt seien, und er hätte ja leider selbst dazu beigetragen und die mobilen Dolmetschanlagen immer befürwortet. Und so müssten nun wir, die Dolmetscherinnen, umschichtig essen. Da im Anschluss kein Dolmetschtermin mehr folgt, verlegen wir unsere Pause eben in die Nachmittagsstunden. Und jede darf einmal bei einem Gang mit den anderen essen, und beim Dessert sind wir eh bei kleinen Gesprächsgruppen angelangt.
Was es gab? Ich erinnere mich noch an Fisch, Sauerkraut und Senfsauce - ob die rustikalen letztgenannten Ingredienzien meines Mahls zum sehr feinen Fisch passten, konnte ich dann nicht mehr mit mir selbst klären.. Dafür weiß ich, wann Kerstin aufgegessen hatte und neben mir steht und das Mikrophon ergreift. Ich hatte gerade gedolmetscht: "Seit 1990", da übernimmt sie Anlage und angefangenen Satz, "also etwa seit dem Mauerfall, haben sich die Zahlen ..."
Mir gegenüber sitzt Stéphane, beobachtet uns mit einem Augenzwinkern, wünscht mir guten Appetit und fragt uns nachher, ob wir uns schon seit dem Studium kennen würden. Nein, eigentlich erst seit drei Jahren. Aber wir sind uns ähnlich im Anspruch, im Arbeitsstil und der guten Laune.
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