Als Dolmetscher tragen wir mit unseren Fähigkeiten zu den Arbeiten bei - ein halber Tag ist der Entwicklung von Filmpädagogik an deutschen Schulen gewidmet. Darauf bereiten wir uns gründlich vor. Da ich von Haus aus Filmwissenschaftlerin bin, nehme ich sogar an der ganzen Konferenz teil. Standesgemäß tagen wir in einem Kino: Filme, Vorträge, Diskussionen, Arbeitsgruppen - das Programm lässt uns kaum Pausen zum Durchatmen.
Trotz der vielen Programmpunkte schaffen wir es kurz, uns dort am Vorabend die technischen Einrichtungen anzusehen. José, ein spanischsprachiger Techniker, weist mich ein. Die Dolmetscherkabine, eine von vielen, ist groß wie ein Zimmer, hat vier Plätze und ist mit der neuesten Technik ausgestattet. "Ein Rolls unter den Kabinen" wird Olivier von "enfants du cinéma" später kommentieren. José, der Haustechniker, sieht das lakonischer: "Die Parlamentsdolmetscher haben viel Macht. Hier ist alles immer auf dem neusten Stand."
Zurück ins Hotel, Vokabeln pauken, auch nach Jahren im Filmbereich gibt's immer noch welche, die nicht im Schlaf gleichermaßen in beide Richtungen sitzen: Einsaal-Kino - salle à mono-écran, Legetrickanimation - silhouettes animées usw.
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