Freitag, 14. Januar 2011

Um sieben ess' ich nichts!

Hallo, Sie haben ein digitales Arbeitsjournal angesteuert. Hier denke ich über Dolmetschen und Übersetzen nach. Ich lebe und arbeite in Berlin, Paris, Cannes und anderswo ... mein Schwerpunkt liegt bei Politik, Wirtschaft und Medien.

Die heutige Notiz wäre nicht ohne einen Leserhinweis entstanden, Danke! Vor zwei Tagen brachte das Erste einen Film, in dem eine Figur Dolmetscherin ist. Der Film ist derzeit in der ARD-Mediathek anzusehen.

“Die fremde Familie” (Regie: Stefan Krohmer) mit Katja Riemann in der Hauptrolle arbeitet sich an den Themen Pflege eines kranken Angehörigen und Patch­work­fa­mi­lie ab. Dienstag folgt an dieser Stelle eine ausführliche Kritik des Films, in der ich die Dar­stel­lung des Dol­met­scher­be­rufs untersuche.

Vorab nur der Schmunzler der Woche, der es mir erlaubt, die zweite Januarwoche zu zu beenden, wie ich sie angefangen habe: Mit Untertiteln.

Szene: Ein Paar im Hotelzimmer, irgendwann in der Nacht. Schon die Art, wie er (Jean-Yves Berteloot) sie bei der ersten Begegnung im Film angesehen hat, war Verführung pur.

"Danach" bekundet er Hunger, fragt nach, ob es ihr denn nicht auch so gehe. "Nein, nicht um diese Uhrzeit", antwortet sie darauf lachend, non, pas à cette heure.

Nun ist dieses cette gleichlautend mit sept, und ein(e) Untertitler/in, der/die mit dem Projekt offenbar weniger vertraut war oder einfach nur unter Zeitdruck stand, brachte dann auch prompt:


Ich weiß nicht, wann der Urheber dieser Untertitel frühstückt und zu Abend isst, mir scheint indes und ganz grundsätzlich sieben Uhr eine durchaus passable Zeit zur Einnahme feststofflicher Nahrungsmittel zu sein.

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Foto: Screenshot / ARD

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