Hello, bonjour, guten Tag! Einblicke in das Leben einer
Spracharbeiterin können Sie hier erhalten. Ich bin Dolmetscherin
für die französische Sprache, und ich übersetze auch aus dem
Englischen. Seit Beginn der Pandemie arbeite ich meistens von zuhause aus.
Zu Jahresanfang scheint in der Nachbarschaft schöneres Wohnen angesagt zu sein.
Berliner Zimmer, Paul Graeb (1865) |
Der Weg dahin beeinträchtigt indes meine eigene Wohnqualität. Die eine Nachbarin schleift Böden ab. Die zur anderen Seite dübeln ein Regal an.
Es klingt nach sechs oder sieben Etagen Regalbretter, ich kenne das selbst so. Jedes einzelne davon macht auf jeder Seite zwei bis vier Dübel notwendig. Allerdings braucht es mehrere Anläufe, bis diese in die Wand charmiert werden können.
Nur Menschen mit Sturheit und Talent finden hier die richtigen Stellen, an denen sich wirklich Löcher in die Wand bohren lassen und nicht gleich wieder alles in handtellergroße Stücke zerbröselt. Manchmal fallen einem auch ganze Steinbrocken entgegen.
Berlin ist bis heute vom zweiten Weltkrieg gezeichnet. Unser Haus hatte damals einen größeren Schaden am Dach. In den Obergeschossen sind manche Wandaufbauten daher höchst abenteuerlich.
So dass ich über ein Ausweichquartier nachdenken muss, wenn ich entspannt arbeiten möchte. Als Dolmetscherin mit Heimarbeitsplatz ist eine ruhige Umgebung eine Grundlage. Haben derzeit Coworkingspaces geöffnet? Sind sie ähnlich unterbesetzt wie die erste Klasse im Zug? Oder wäre ein Hotelzimmer besser?
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Illustration: Wikimedia Commons
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