Dienstag, 26. Oktober 2021

COVIDiary (411)

Was Dol­met­scher und Über­setzer um­treibt (hier: eine Dol­met­sche­rin­ und Über­set­ze­rin­), be­schreibe ich seit 2007 an dieser Stelle. Meine Spra­chen sind Franzö­sisch, natürlich Deutsch, und oft auch Englisch als Ausgangs­sprache.

Die zweite Corona-Herbst­saison fand in ei­ner Woche An­fang Sep­tember statt, da hatten wir Drei­fach- und Vier­fach­bu­chun­gen im Netz­werk. Sonst ist die Herbst­sai­son kei­ne: Wir ha­ben wenig Anfragen, echte, mehr­tägige Konfe­renzen müssen in den Ver­an­stal­tungs­ka­len­dern mit der Lupe gesucht werden, De­le­ga­tions­rei­sen sind selten.

Wenn unsere Kunden uns brauchen, sind wir weiterhin für sie da, gei­mpft, ge­ne­sen und getes­tet, vor Ort, rein digital oder hybrid: Die Kon­fe­renz­for­mate sind, wie er­war­tet, viel­fäl­tiger geworden, die Ein­sät­ze kürzer.

Daher bringe ich heu­te ein Bild aus ver­gan­ge­nen Zeiten, das Herbst 2021 aller­dings er­klärt werden muss.

Mikrofon auf dem Boden, daneben ein Schild "Wir sind in Paris"
Nach nicht einmal zwei Jahren erklärungsbedürftig
Das Archiv­bild zeigt unsere Dol­met­scher­ecke in ei­ner Mit­tags­pau­se. Wir waren bei einer De­le­ga­tions­rei­se in Paris, reis­ten von Mi­niste­rium zu Be­hör­de zu Un­ter­neh­men, daher hatten wir mit mobiler Tech­nik out of the box (*) gear­beitet und nicht in ei­ner Dolmet­scher­ka­bi­ne ge­ses­sen.

Am Boden lag ein Hinweis­schild: "Wir sind in Paris". Das war in früheren Zeiten nötig.

Manchmal haben einst­mals Red­ner:in­nen so Sa­chen gesagt wie "Hier in Ber­lin / Paris / Köln / Mün­chen / Hei­del­berg ... ". Gerade bei den Haupt­städten musste ich höl­lisch auf­passen, dass ich aus "Hier in Berlin ..." nicht "Ici, à Paris ..." mache, also die Stadt mit­über­trage ... oder eben anders­herum.

Derzeit besteht diese Gefahr nicht. Wir rei­sen äußerst selten. Fragt uns Dol­met­scher:innen, ob die Pan­demie vorbei ist oder nicht. Ist sie nicht. Die Bran­che lei­det (wie die gesamte Ver­an­stal­tungs­bran­che). Gebucht wer­den wir äußerst zag­haft, Bu­chungs­an­fragen werden zö­ger­lich un­ter­schrie­ben. Wir hof­fen aufs Früh­jahr. Es ist lei­der nur nicht klar, ob es Früh­jahr 22 oder Früh­jahr 23 sein wird.


(*) Vokabelnotiz
Out of the box thinking bedeutet, klas­si­sche Denk­muster zu überwinden, sich mit Kreati­vi­tät alten Probl­emen zu widmen. Neues Denken, mutige Schritte und un­er­war­tete Lösungs­ansätze finden wir Sprach­ar­bei­te­rin­nen in der Re­gel sehr schnell, denn wir sind im Problem­lösen gut trainiert.
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Foto:
C.E. (Archiv)

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