Donnerstag, 30. September 2021

COVIDiary (390)

Hallo! Sie sind auf den Seiten eines di­gi­talen Ar­beits­ta­ge­buchs gelan­det. Hier fin­den Sie Bilder und Momente aus dem Alltag einer Dolmetscherin in Pan­de­mie­zei­ten.

"Jetzt ist die beste Zeit, Ihre Bettfedern zu reinigen" (schwarz-weiß-Illustration)
Bettfedern zu reinigen ist aus der Mode gekommen

Urlaubs­pla­nung, wir schreiben Mails an ein Hotel. "Zwei Ein­zel­bet­ten", steht im In­fo­text auf dessen Webseite, ab­gebildet ist indes ein gro­ßes Bett.

So schreiben wir: "Sollten Sie noch ein Zim­mer mit Bett ohne 'Be­sucher­ritze' zur Verfü­gung haben, mit einer ein­tei­li­gen Matrat­ze oder auch 'fran­zö­si­sches Bett' genannt, Queen­size oder wie immer Sie es be­zeich­nen, wür­den wir dieses vor­ziehen."

Das ist eigent­lich ein schö­nes Bei­spiel für unsere Über­set­zerprob­le­maktik und wa­rum wörtliches Über­tra­gen meist nicht mög­lich ist: Die "Königin­größe", Queensize, muss hier­zu­lan­de erklärt werden. Sie ist schmaler als "Königs­größe", Kingsize, wie in den USA die be­son­ders breite Ma­tratze heißt. (Immer dieser Ma­chismus!)

Auf Fran­zö­sisch macht der Aus­druck "französisches Bett" für eine eintei­li­ge Ma­trat­ze von ca. 140 cm Breite übrigens keinen Sinn. Hier denke ich statt­des­sen spon­tan an das Betten­ge­schäft "Le lit national", das es seit 1908 gibt, in un­mit­tel­ba­rer Nähe zum Pari­ser Tro­ca­déro gelegen. Wer hier sein Bett kauft, wird darin wohl künf­ti­ge Prä­si­dent:innen zeu­gen!

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Foto:
historische Kinowerbung (Archiv)

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