Sorry für mein ungelenkes GIF |
Vor der Pandmie: Eine Delegationsreise mit Handwerkern und Architekten, es geht um behutsame Altbausanierung. Im Umfeld von Historikern, Baubiologen und Architekturkritikern kenne ich den bösen Spruch: "Und fällt dem Architekt nichts ein, so greift er schnell zum Glasbaustein!" Solche Schnacks gelten normalerweise als unübersetzbar, da zu stark kulturell konnotiert. Wobei: Bauverschandelung ist universell.
Dann stehen wir vor so einem Wintergarten, in den die Nachbarn nicht einsehen können.
Alte Bausubstanz, die Steine passen wie die Faust aufs Auge. Und ich höre mich sagen: Si l'architecte n'a pas d'idées, la brique de verre le [la] fera briller. (Rückübersetzt: Wenn der Architekt keine Ideen hat, wird der Glasbaustein ihn [sie] brillant erscheinen lassen. Und ja, reimt sich, das für die des Französischen nicht kundigen Menschen!)
Gut, da ist eine kleine Verschiebung drin, aber sowas ist erlaubt. Die Übersetzung wäre mir nicht so spontan von den Lippen geflossen, wenn mich im gleichen Moment nicht die sich im Glas spiegelnde Sonne geblendet hätte! Schön: Die französische Variante kann Monsieur oder Madame l'Architecte meinen.
Ein ähnliches Augenblicksglück habe ich hier schon mal beschrieben, als wir für den Deutschen Anwaltverein unterwegs waren: "Wer schreibt, der bleibt!"
Vokabelnotiz
spur-of-the-moment — spontane Eingebung
serendipity — Serendipität, verwandt: glücklicher Zufall
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Foto: C.E.
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