Vokabeln, Namen und Kürzel lernen bzw. wiederholen steht zunächst auf dem Programm.
Unter der Leinwand ganz klein der Tisch des Panels |
Beim Heraussuchen der Lexik fiel mir auf, dass ich mich fast auf den Tag genau zwei Jahre zuvor mit demselben Thema befasst hatte.
Manche Kürzel drehen sich auf Französisch einfach nur um, aus RDC wird DR Kongo. Der Kopf verbucht das so wie die Zahl 17. Hier steht auch die Zehn zuerst und dann die Sieben, gesprochen wird es aber andersrum. Kurz: Das Gehirn weiß, dass bei einigen Worten besonders aufgepasst und umgedreht werden muss, aber meistens schreiben wir derlei immer noch auf den Notizzettel zwischen uns.
Was wir hören, ist grausam. Es geht um das "Kongo Tribunal" des Schweizers Milo Rau, der Film dazu erscheint nächstes Frühjahr. Der Theater-und Filmmann Rau springt mit dieser (als Kunst getarnten) Aktion in eine Lücke, die die internationale Zivilgesellschaft und die Jurisprudenz lassen, denn Großkonzerne und auch Staaten nutzen das geschwächte Land zu ihrem Vorteil. Zur Erinnerung: In Kongos Böden lagern 65 % der Weltreserven von Kobalt sowie große Mengen von Koltan, das zur Herstellung von Leiterplatten in der Herstellung von Mobiltelefonen, Spielkonsolen und ähnlichen Geräten wichtig ist.
Auch sonst ist das Land reich an Bodenschätzen, seine Bevölkerung zählt indes zu den ärmsten der Welt.
Altes Dolmetschpult, erstmal wieder die Bedienung lernen ... |
Viele Institutionen und "Würden"träger sind korrupt und beteiligen sich an den schlimmsten Menschenrechtsverstößen zu ihrem privaten Vorteil.
Und ja, es kommt vor, dass wir in der Dolmetscherkabine sitzen und leise weinen. Dann hilft es wieder, sich auf komplizierte Begriffe zu konzentrieren oder auch solche, wo Abkürzungen in der anderen Sprache die Reihenfolge wechseln.
UNO — ONU
NGO — ONG
OECD — OCDE
Zum Weiterlesen:
- Webseite des Projekts
- Artikel von Milo Rau in der taz vom 26.5.15
- Artikel von Andreas Tobler in der ZEIT vom 15.6.2016
P.S.: Saß das Panel am Tisch oder nur auf Stühlen? Ich weiß es nicht mehr. Gesehen haben wir nicht viel. Wir wünschen uns immer freie Sicht aufs Mundbild. Nächstes Mal wieder mit Feldstecher. Auch für die Untertitel der Filmausschnitte, die ich kaum lesen konnte, weiße Schrift auf Sand ... Die Kollegin hat sie dankenswerterweise für mich vorgelesen.
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Fotos: C.E.
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