My favourite radio (besides France Culture) |
Ich täusche kurz ein wenig british english an, außerhalb des Tandem-Lernens (ein bis zwei Termine in der Woche) ist meine Lehrerin die gute alte BBC, wie ich schon ein Großteil meiner Kenntnisse Radio France Culture verdanke, erkläre mich, dann geht es auf Französisch weiter.
Ich bin ein Lernfreak. Alle Babies und Kinder sind Lernfreaks. Bei den meisten geht das dann in der Schule verloren. Das ist auch mir in einigen Fächern passiert. Dass wir unsere Schulen dringend modernisieren müssen, ist eine Binse. Lernen geht über menschliche Beziehungen, persönliches Angesprochensein, weshalb ich dem Computer als Lehrer allein nicht so viel zutraue. Die aktuelle Debatte geht stellenweise in eine komische Richtung.
Ist erstmal eine emotionale Beziehung vorhanden, kann Technik natürlich als ein weiteres Medium genutzt werden. Denn so ein Rechner (oder Radio) ist an sich genauso dumm oder klug wie ein Buch im Regal. Es kommt eben ganz auf die Vermittlung und die Verwendung an. That's it ... (and it's so fuckin' easy. Sendung-mit-der-Maus-Stimme: "Das war US-Englisch").
Für mich ist Hörfunk seit Kindertagen etwas, das mich persönlich anspricht. BBC4 sendet täglich ten o'clock UK time eine exzellente Frauensendung, Woman's hour, sowas fehlt im deutschen Hörfunk! Zumal es sich anfühlt wie gutes, altes Dampfradio, es gibt manchmal sogar Livemusik, heute war die großartige Bonnie Raitt zu hören!
Ich finde in den Sendungen immer wieder Dinge, an die ich anknüpfen kann. Heute wurde eine Schauspielerin gefragt, wie sie ihren Beruf gelernt habe. Ihre Antwort war, dass sie als Kind ein Fan von impersonation gewesen sei, von mimikry ... Das letzte Wort kenne ich natürlich, das erste landet reingebleistiftet im Wörterbuch und wird nachher nochmal geprüft.
In mir läuten alle Glocken: Ja, genau, super Lernmethode! Als Kind habe ich immer die Lektionen der Sprachbücher nachgespielt. Ich hatte die Toncassetten zum Buch bestellt, mitgesprochen, Intonation geübt, am Ende mit der besten Freundin improvisiert und die Texte in allen Tonlagen ausprobiert. Das waren sehr lustige Momente.
Leider waren nicht alle Texte dazu geeignet. (Liebe Schulbuchautoren: Bietet bitte viele spielbare Texte an in Euren Büchern, am besten noch mit viel Humor.) In der Schule hatten wir einen Technikraum mit hellen Lampen und einer Videokamera. Wir haben dort Kishon-Texte inszeniert, gerne auch auf Englisch. Ich glaube, so sind wir darauf gekommen. (Noch heute kann ich ganze Lehrbuchseiten auswendig, und manche waren dermaßen blöde, dass es schon wieder gut war.)
Dabei haben wir geübt: Hörvermögen, Imitieren, Selbstkontrolle und -korrektur, Wagemut (sich trauen ist beim Sprachenlernen die halbe Miete), Selbstironie (auch wichtig in dem Zusammenhang), grundlegende Lerntricks (Verbindung von Sprache mit Emotionen, Mimik, Gestik und Bewegung im Raum).
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Illustration: BBC4
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