Arbeitsruhe im Kontor |
Ich schleife noch eine Drehbuchübersetzung. So ein "Verkaufsdrehbuch" (alle sprechen von selling script) muss sich zunächst flüssig lesen lassen.
Dann muss es Spaß machen und den Filmförderentscheidern die Vorfreude so groß werden lassen, dass sie Geld dafür geben. Daher dürfen Dialoge nicht rascheln, sondern müssen "mit den Ohren" geschrieben sein. Das habe ich einst im Hörfunk gelernt, mein erster Beruf war Radiojournalistin. Die Regieanweisungen müssen pragmatisch sein, das ist der Teil, der unter dem Namen der Figur in Klammern steht, und alles Beschreibende muss starke Bilder evozieren und darf durchaus literarische Qualitäten haben.
Gerade reise ich wie gesagt zum Quadrat, denn ich reise durch Raum und Zeit. Kurzfristige Entscheidungen haben zu einer Terminkollision geführt, und ich habe mir für einen langjährigen Lieblingskunden gerne Zeit freigeschaufelt. Ich bin sprachlich auch in das Jahrzehnt gereist, in dem mein Vater ein Kind war. Habe ich schon gesagt, dass ich diese Aspekte des Berufsalltags, das völlige Eintauchen in andere Lebensgeschichten und Sprachen, über alles liebe?
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Foto: C.E. (Archiv)
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