Willkommen auf den Blogseiten einer Französischdolmetscherin. Neben der Konferenz- und Messearbeit übersetze ich auch, und zwar Treatments und Drehbücher, Projektkonzepte und Finanzierungspläne. Hier blogge ich fast seit sieben Jahren.
Als Kind habe ich Vokabeln gesammelt, wie andere Gleichaltrige zum Beispiel Figürchen aus Überraschungseiern. Ich fand Wörter viel spannender. Mich konnte der Klang mancher Begriffe regelrecht berauschen. Auf einer großen Sommertour durch das Loiretal, damals war ich acht, habe ich das wunderschöne Wort gargouille gelernt.
Also: [ɡa.ʁuj], [ɡa.ʁuj], [ɡa.ʁuj]. In Blois hörte ich auf dem Schlosshof einer englischen Touristenführerin zu, als sie in Richtung "Regenrinnen" und Figuren zeigte, sie sagte gargoyle, [ˈgɑː.gɔɪl], [ˈgɑː.gɔɪl].
Beide Vokabeln habe ich dann umgehend den Erwachsenen zugetragen, um die Aussprache zu trainieren. Bis heute löst der Klang der Worte wunderbare Feriengefühle aus. Die Plastikteile aus den Ü-Eiern hingegen liegen sicher zu 98 % im Müll.
Natürlich hat mir damals Schlemihl, der stets irgendwelche Buchstaben als Konterbande unter dem Rock mit sich führte, total eingeleuchtet mit seinem: "Psst! Schau mal, ich hab was für dich! Hier, ein wunderschönes 'A'!" Und der weltbeste Patensohn kennt den Schlosshof von Blois auch schon. Der jeune homme wird gerade zehn Lenze jung! Joyeux anniversaire !
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Fotomontage: C.E.
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