Sind Dolmetscher also Sprachautomaten, die etwas 'abfotografieren', in die andere Sprache übertragen und dann einfach nur 'in hörbarer Form' wieder ausgeben'?
Bei dem, was das Handy kann, fehlen ganze Sätze, Zusammenhänge, kultureller Hintergrund und Gefühle der Sprechenden, hier fehlen idiomatische Redewendungen, auf Französisch idiotisme genannt. Jede Sprache kennt sie: Auf die Nase fallen bezeichnet natürlich kein Stolpern unter Einbeziehung des Riechorgans, und bei it's raining cats and dogs fallen keine animaux de compagnie (Haustiere) vom Himmel, sondern es regnet Bindfäden. Hier sitzen auch kein Petrus samt engelshafter Helferlein auf den Wolken rum und wickeln spulenweise Nähgarn ab ...
Das "animal de compagnie" von heute (wörtlich: Begleittier) scheint das Handy zu sein, das fotografiert, Sprache überträgt - und nun auch automatisch Informationen vom einen ins andere Idiom zu verschieben scheint. Das kann vielleicht allenfalls für ein paar Einzelworte klappen, insofern wäre für die Beschreibung der neuen Funktion der Begriff Handy-Wörterbuch angemessen. Ob das Gerät auch idotisme mit Idiotie übersetzt?
Schön, dass ich weiß, dass wenigstens mein Lebensbegleiter mich bei der nächsten Frankreichreise als "unhandliche Dolmetscherin" der neuen Technologie vorziehen wird ... ;-)
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Die Cebit läuft in Hannover vom 4. bis zum 9.3. 2008
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