Arbeitsmaterial |
Im Bereich der Spracharbeit sind inzwischen die meisten Angestellten der öffentlich sichtbarsten Agenturen fachfremd oder waren, sorry, dass ich das so direkt sage, genau jene, die im Studium ... ach, das sage ich doch besser lieber nicht.
Kurz: Agenturen leben davon, dass sie möglichst teuer verkaufen, was sie möglichst billig einkaufen. Qualitätsprüfung entfällt aufgrund des hohen Anforderungsprofils in der Regel beim Dolmetschen (beim Übersetzen mag das anders sein). Der Tagessatz für Dolmetschen des Auswärtigen Amtes liegt derzeit bei 775 Euro. Wenn eine Agentur dazwischensteckt, kann es sein, dass wir Spracharbeiter von einem Telefondienst 450 Euro angeboten bekommen. Also nichts von "Agenturpreise um ein Vielfaches" wie in der Grafik. Da wird's mir dann echt zu bunt, ich halte mich von solchen Angeboten fern. Andere gestandene Kolleginnen und Kollegen ebenso.
Der Premiumbereich in unserem Gewerbe sind ganz klar die eigenständigen, erfahrenen Dolmetscherinnen und Dolmetscher, die auch beratend tätig sind. Wir nehmen einander gegenseitig zu Einsätzen mit, das ist die Honorierung der Akquise.
Und was sind diese Sätze im Vergleich zu dem, was selbständige SAP-Berater aufrufen, das können durchaus Tagessätze jenseits der 800 Euro sein bei geringerer Vorbereitung als in unserem Berufsfeld, wo schon mal ein Tag beim Kunden mit zwei Vorbereitungstagen zu Buche schlägt? Das klingt mir jetzt schon wieder zu defensiv.
Andererseits müssen wir uns immer wieder in Erinnerung rufen, dass wir als Festangestellte im Bereich 60-90k Jahresbrutto plus Sekretärin und Dienstwagen liegen würden. (Sicherlich weniger Stress, aber auch weniger Vielfalt.)
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Foto: C.E.
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