Am Ufer des Landwehrkanals |
In Berlin kommt noch der per Rad erreichbare Badesee hinzu.
Dabei ist immer der Kiez wichtig, le quartier, das Wohnviertel: Die morgendliche Joggingstrecke, die Kiezkinos, die Abendpromenaden, der Schnack mit den Einzelhändlern und ihren Mitarbeitern.
In unserem Berliner Haus kennen die Mitbewohner einander; wir wissen oft sogar, wer die Nachbarn im Gebäude nebenan sind, und etliche aus dem Haus und dem Kiez kümmern sich gemeinsam um Gärtchen und öffentliches Grün, das ist ganz wunderbar. In Paris leben alle zurückgezogener, was an der hohen Bevölkerungsdichte liegt, naja, auch. Aber komisch ist es schon. Meistens wünschen sich in Paris die Menschen auf der Treppe nicht spontan "Guten Tag", sondern sie entschuldigen sich auf engen Stiegen mit "Pardon!" für ihre Anwesenheit und den möglichen Störfaktor. Der Dorfbewohner möchte einsam sein. Natürlich übertreibe ich, aber nur leicht.
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Foto: C.E.
2 Kommentare:
Schöner Post, insbesondere interessant für mich, die ich mich für Stadtsoziologie interessiere.
Der kurze Blogpost gibt in "(...) sondern sie entschuldigen sich auf engen Stiegen mit "Pardon! (...)" selbst schon einen Teil der Antwort auf das Phänomen. Es ist so eng, so eng in Paris, der Wohnraum so teuer. Im Vergleich Berlin (noch) ein Wohnparadies...
Herzliche Grüße aus Hamburg,
Nadine Hak
Vielen Dank für Ihren Kommentar!
Ja, Fläche entspannt, aber Paris wird weiter verdichtet. In Paris haben noch vor einem halben Jahrhundert 30 % mehr Menschen gelebt. Das Problem: Viele Wohnungen sind dort eingemottet oder werden nur einige Wochen im Jahr bewohnt, in den reichen und repräsentativen Vierteln, während in anderen sogar Dachbodenverschläge vermietet werden.
Der zweigrößte Pluspunkt in Berlin ist aber die Natur und das Umland, die vielen Seen, die vielen Freizeitangebote. Daher zieht es immer mehr Pariser auch in die deutsche Hauptstadt.
Herzliche Rückgrüße nach Hamburg,
CE
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