Mitten in der Sommerpause eine international bestückte Lagebesprechung. Etliche Beteiligte sind aus dem Urlaub zurückgekehrt, manche genießen wie ich den Sommer in Berlin.
Das Wort "Lage" wird derzeit inflationär genutzt. Die Morgenlage bringt der Hörfunk um acht, die Gefährdungslage durch den Zuzug so vieler Ausländer wird erörtert, die Terrorlage neulich in München.
Der Begriff stammt vom Militär. So, wie bereits der "Standort", der seit Jahren zum aktiven Wortschatz der Ökonomen, Politiker und Wirtschaftspolitiken gehört. Sicherheit steht im Mittelpunkt. In Frankreich hat seit Jahrzehnten das militärische sécurité das zivile sûreté ersetzt.
Gesehen am Stadtschlossbauzaun |
Deutschlandfunk gestern in den News: "Ich fürchte, was das künftig für die Flüchtlingshilfe zu bedeuten hat, das werden wir sehen." Diesen Satz nicht zu senden, wäre auf das Gleiche hinausgelaufen.
Ich zähle zu jenen, die sich noch gut an die Fahndungsplakate der RAF in den Siebziger Jahren erinnern und in den Jahrzehnten danach an die Attentate in Paris. Verglichen mit dem Ende des 20. Jahrhunderts haben wir es heute in Europa mit weniger Terrorismus zu tun. Es sind die Medien und die sozialen Netzwerke, die die Wahrnehmung verändern.
Ich halte es mit dem Papst. Es ist kein Krieg der Ideologien oder der Religionen, sondern ein Krieg um Interessen, um Geld, um natürliche Ressourcen.
Meine Lage ist ganz gut, Danke der Nachfrage. Irgendwie schräg gelegen in der Nacht, die rechte Schulter zieht. In der engen Kabine kann ich mich gerade mal kurz recken und strecken, dann bin ich schon wieder am Mikro.
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Illustration: Bauzaun in Mitte
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