Montag, 23. Mai 2016

Storytelling

Bon­jour, gu­ten Tag! Was uns Sprach­ar­bei­ter so um­treibt, ist seit mehr als neun Jah­ren Ge­gen­stand die­ses Blogs. Ich bin Dolmetscherin und Übersetzerin, al­ler­dings nicht für amtliche Dokumente!, und ar­bei­te mit den Sprachen Französisch und Englisch. Dabei be­rich­te ich nur über wah­re Mo­men­te. Eh­ren­wort!

Gesehen in Neukölln
It's all about Storytelling! Texter von Web­sei­ten für Brötchen- oder Hemd­chen­ver­käu­fer greifen heutzutage auf das Er­zäh­len von Ge­schich­ten zurück. Und es kann passieren, dass sogar ein­fa­che Hin­weis­schilder im Stra­ßen­raum diesem Trend heim­lich ver­pflich­tet sind. Was uns das ne­ben­ste­hen­de Schild ge­nau erzählen möchte, weiß ich nicht, aber es scheint immerhin mehrere Zeitebenen an­zu­deu­ten bzw. eine Kausalität. Wer sein Rad hier anlehnt, löst ein Fiasco aus. Nun ja. Geheimnisvoll ist auch das Komma.

Derzeit über­le­ge ich, wel­che Ge­schich­ten ich auf meiner zu bauenden of­fi­ziel­len Be­rufs­web­sei­te er­zäh­len möchte.

Die Auswahl ist groß. Und gut in Übung bin ich auch. Was Sie hier lesen, ist alles in der Realität verankert, aber trotzdem spricht hier die gleiche Persona, die auch ohne Lampenfieber auf diversen Festivalbühnen auftritt und dortselbst moderiert und dolmetscht. Privat habe ich Lampenfieber, und wie! Als Dolmetscherfigur habe ich das überwunden. In den Texten hier spricht die selbe Stimme; die Texte sind Autobiofiktionen, aber sie sind immer wahrhaftig.

Denn ich muss nicht nur meine Nerven, ich muss auch meine Kunden schützen. Ich bin durch das Schweigegebot gebunden, keine Berufsgeheimnisse preiszugeben, das ist selbstverständlich. Manches Madley zweier Ereignisse mit einem an­ge­deu­te­ten dritten Spielort spiegelt am Ende umso besser die Verrücktheiten unseres Be­rufs­le­bens, als es der Eins-zu-eins-Bericht vermocht hätte.

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Foto: C.E.

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