Deutsche Festivalpremiere von "Ich bin tot, macht was draus!" |
So wende ich im Kino die ganze Bandbreite meiner Fähigkeiten an und erweitere sie, denn manches Interview vor Publikum führe ich inzwischen auch auf Englisch.
Sehr spannend war dieses Mal die Selbstbeobachtung, dass meine Vorbereitung hier eine andere sein muss als im Dolmetschen. Der deutschen Grammatik wegen sind wir Dolmetscher ja immer extrem vorbereitet, wir lesen viel, hören, sofern es Audiodateien gibt, üben, erstellen Glossare, schreiben Exzerpte. Das deutsche Verb steht am Ende, im Französischen kommt es früher. Oft nutzen wir beim Simultandolmetschen die Salamitaktik, sagen schon mal das, was feststeht, und rennen dann sprachlich hinterher. Dabei hilft, dass wir in der Regel aufgrund der Vorbereitung wissen, wie der Satz zu Ende geht. Würde der Redner nicht kommen, könnten wir die Sache im Grunde auch alleine bestreiten.
Auf dem Weg ins Kino |
Ich muss auf das Gegenüber eingehen, auf Saalereignisse, Kommentare von Sitznachbarn oder Gelächter an bestimmten Stellen einbeziehen. Dolmetschen ist Studiofotografie, bei der allerdings viel improvisiert werden muss; journalistische Gesprächsführung hat im Idealfall auch etwas mit Schnappschüssen zu tun.
Neulich bin ich fast über das Mikrofonkabel gestolpert und habe das in die Moderation eingebaut. Vor allem aber muss ich mir die journalistische Neugier auf die Gäste erhalten. Mir wurde dieser Tage beim Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern in Schwerin klar, wie sehr mir Live-Situationen liegen.
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Fotos: C.E. und Stefan Koeck (Guillaume
und Stéphane Malandrin, die Autorin)
(*) ... oft auch viele frühere Werke ...
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