Echte Reste einer Restaurantmahlzeit werden nicht nur in den USA immer häufiger eingepackt, die leftovers wandern ins doggy bag. Bei mir im Kiez gibt es Restaurants, die es so gut mit uns Essern meinen, dass es nie zu schaffen ist. Das hat sein Gutes: Nicht der Hund bekommt die Reste, die am Folgetag mit Spiegelei in die Bratpfanne wandern, sondern ich! Deshalb gehe ich dort nur mit der Tupperdose hin, um den Plastik- und Alumüll zu vermeiden.
Nach der Pause |
Aber ich will heute auf andere Reste hinaus. Immer wieder sitze ich mit internationalen Kunden im Restaurant oder im Café. Dabei fällt mir auf, dass bei den anderen immer ein Rest bleibt, auch wenn dieser manchmal nur symbolisch ist.
Mir verbietet das meine Prägung. Der zweite Weltkrieg und die Nachkriegszeit hat meinen Eltern noch lange in den Knochen gesteckt, sie haben ihn als Baby bzw. Kind erfahren, meinen Omas und den Ersatzomas in der Nachbarschaft sowieso, als da wären Helene Buchmann und Anna-Elisabeth Döhner aus Marburg, die Erste Ehefrau des Theaterintendanten Heinrich Buchmann, die Zweite ihres Zeichens Ex-Dozentin für Romanistik an der dortigen Uni und Frau von Dr. Kurt Döhner.
Ich bin sehr dankbar für die vielen Anregungen und die Zeit, die mir alle Beteiligten geschenkt haben, auch die Ersatzopas — und ich schaue mit liebevollem Grinsen auf die Sache mit dem Essen.
Immerhin habe ich inzwischen gelernt, NICHT aufzuessen, was mir nicht schmeckt; die ab und zu bei mir verwelkte Möhre tut weiterhin weh.
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Foto: C.E.
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