Bonjour und guten Tag! Hier bloggt eine Dolmetscherin und
Übersetzerin. Heute folgt wieder meine Reihe POV, Point of view. Das
ist der nur knapp kommentierte subjektive Blick auf die Spracharbeit — und was damit zusammenhängt.
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Halbliterflasche zum Vergleich |
Liebe Hersteller mobiler Dolmetschanlagen! Wenn Sie möchten, biete ich Ihnen ein vierzehntägiges Praktikum an meiner Seite an. Sie erleben den Alltag von Konferenzdolmetschern hautnah. Das Praktikum wird täglich mit zwei Großportionen Spaghetti vergütet, wie sie sonst Radrennfahrer zu sich nehmen. Denn die Tätigkeit an unserer Seite ist vor allem eins: kräftezehrend.
Früher waren die Flüsterkoffer kleiner. Ja, ich weiß, es geht sogar noch größer.
Bitte rückt ab von den Baby- und Kindersargdimensionen. Uns reicht der
Muskelkater im Gehirn, wir wollen nicht auch noch welchen in den
Oberarmen bekommen.
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Dauernd muss hier jemand durch |
Und hier folgt auch gleich noch der unwahrscheinlichste (aber trotzdem real existierende) Arbeitsplatz, den das Kalenderjahr bislang gebracht hat. Über die Botschaft Frankreichs kam eine Handelsdelegation zu uns, die wir betreuen. Der erste Termin bringt uns nach Mitte. Die Delegation ist international, Französisch die Arbeitssprache. Außer bei einem raschen Stehtermin im Eingangsbereich einer Startup, da ist es Englisch. Wir geben unsere Mäntel ab, bekommen ein Getränk angeboten — und die Dolmetscherin schreibt mit fürs Protokoll und für Nachfragen im direkten
Debriefing auf der Weiterfahrt zum nächsten Termin. (Zum Glück muss ich nicht dolmetschen.)
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Fotos: C.E.
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