Dienstag, 13. Oktober 2015

POV VIII: Mobil

Bonjour und gu­ten Tag! Hier bloggt eine Dol­met­scher­in und Über­setzerin. Heute folgt wieder meine Reihe POV, Point of view. Das ist der nur knapp kom­men­tierte sub­jek­ti­ve Blick auf die Spracharbeit — und was damit zu­sam­men­hängt.

Halbliterflasche zum Vergleich
Liebe Hersteller mobiler Dol­metsch­an­la­gen! Wenn Sie möchten, biete ich Ihnen ein vierzehntägiges Praktikum an meiner Seite an. Sie erleben den Alltag von Kon­fe­renz­dol­met­schern hautnah. Das Prak­ti­kum wird täglich mit zwei Groß­por­tio­nen Spaghetti vergütet, wie sie sonst Rad­renn­fah­rer zu sich nehmen. Denn die Tätigkeit an unserer Seite ist vor allem eins: kräftezehrend.

Früher waren die Flüsterkoffer kleiner. Ja, ich weiß, es geht sogar noch größer. Bitte rückt ab von den Baby- und Kin­der­sarg­di­men­sio­nen. Uns reicht der Muskelkater im Gehirn, wir wollen nicht auch noch wel­chen in den Oberarmen bekommen.

Dauernd muss hier jemand durch
Und hier folgt auch gleich noch der un­wahr­schein­lichs­te (aber trotzdem real existierende) Arbeitsplatz, den das Ka­len­der­jahr bislang gebracht hat. Über die Bot­schaft Frankreichs kam eine Han­dels­de­le­ga­ti­on zu uns, die wir betreuen. Der erste Termin bringt uns nach Mitte. Die De­le­ga­ti­on ist international, Fran­zö­sisch die Arbeitssprache. Außer bei einem raschen Stehtermin im Ein­gangs­be­reich einer Startup, da ist es Englisch. Wir geben unsere Män­tel ab, bekommen ein Getränk angeboten — und die Dol­met­scher­in schreibt mit fürs Protokoll und für Nachfragen im di­rek­ten Debriefing auf der Weiterfahrt zum nächsten Termin. (Zum Glück muss ich nicht dolmetschen.)

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Fotos: C.E.

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