Nein, jetzt geht's nicht auf Englisch weiter. Es geht mir heute nur um Zeit und Form beim Dreh. Ich schrieb schon über Interviews, zu denen ich Notizen mache und dann immer in die Gesprächspausen hinein übersetze. Dazu ist gutes Timing nötig, also eine gute zeitliche Koordinierung, damit sich nachher die Aufnahmen auch gut montieren lassen. Meine Stimme, die eine Arbeitsgrundlage ist, wird nämlich herausgeschnitten, daher darf sich nichts überlappen, was sonst im Alltag ja ständig stattfindet: Da ergänzt der eine noch was, während der andere schon an seiner Frage bastelt - im Ton ließe sich später nicht "entflechten", was unsere Ohren automatisch machen. Daher muss ich immer sehr aufs Timing achten.
Dazu kommt Trimming, das "Beschneiden", "Begrenzen", "in Form bringen". Logisch, dass, wenn meine Frage weggeschnitten wird, ein Interviewter nicht antworten kann: "Ja, das ist genauso, wie Sie sagen!" Oder natürlich kann sie oder er das, aber es nützt nichts für den Film. Also muss ich immer wieder darauf hinweisen, dass bitte in ganzen Sätzen gesprochen werden möge und die Elemente der Frage bitte aufzugreifen seien.
Als Dolmetscherin muss ich hier, über die Inhalte hinaus, die ich gleich übersetze, auf die Schneidebarkeit der Aussagen achten. Timing und Trimming eben.
Andere Drehberichte hier und hier. Achtung! Länger!
Zum Mediendolmetschen mehr hier.
Foto: Friederike Elias
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