Sonntag, 13. Februar 2022

COVIDiary (481)

Was und wie Kon­fe­renz­dol­metscher und Übersetzer (und Dolmetsche­rin­nen und Über­set­ze­rin­nen) arbeiten, darüber berichte ich auf diesen Blogseiten. 2007 wur­de auf der Berlinale dieser Weblog geboren.

Fünf vor Film
"Im Kino gewesen. Geweint." Was Franz Kaf­ka im letzten Jahr­hundert in sein Tage­buch schrieb, kam mir heute in den Sinn. Ich war in zwei Festival­kinos, darunter auch in der zweiten Ta­ges­hälf­te am Potsdamer Platz.

"Im Ber­li­na­le­kino gewesen. Geweint." Kurz vor Vor­füh­rungs­beginn bin ich im Festival­palast in die 5. Etage gegan­gen, um run­ter­zu­schauen: er­schreckend lee­re Ränge. Es wurde zum Glück noch ein wenig voller. Aber es bleiben viel zu vie­le freie Plätze, und das am ersten Fes­tival­sonn­tag.
Auch sonst waren et­li­che Orte ge­ra­de­zu ge­spens­tisch leer, leerer als üb­licher­weise am letzten Festivaltag für Profi­be­sucher. Es seien nur 1.600 statt 3.600 Jour­nalist:innen akkre­ditiert, war zu hö­ren. 

Gut, mor­gens, bei den Pres­se­vor­füh­rungen, ist da viel­leicht trotz­dem mehr los. Und ja, der Film­ver­leiher meines Vertrau­ens nimmt das Fes­tival von sei­nem Ar­beits­zim­mer aus wahr, denn der Markt fin­det aus­schließ­lich virtuell statt. An­dere sind wegen der Omikron-Va­rian­te zuhause ge­blie­ben.

Hinweisschild für Ticketkauf
Vor dem Palast
@Berlinale, #Finanzen: Vor der Pan­de­mie kos­tete ein Last-Minute-Ticket fürs Fes­ti­val­kino fünf Euro, wenn ich mich rich­tig er­in­nere. In den Zei­ten des kon­takt­losen Ver­kaufs müs­sen die Men­schen ein Smart­phone ha­ben, um online ein Ticket zu er­wer­ben, für das dann auch kurz vor Veran­stal­tungs­be­ginn noch 16 Euro auf­ge­ru­fen wer­den, ob­wohl hier kei­ner­lei zusätz­liche Per­so­nal­kosten anfal­len. Was ich da im Vor­bei­ren­nen ge­merkt ha­be (und was die meisten Profi­besu­cher nicht wahr­neh­men), ist in mehr­facher Hin­sicht aso­zial und ziemt sich ein­fach nicht für ein Fes­tival, das über­wiegend von öffentlichen Geldern fi­nan­ziert wird. Und hey, Ihr hat­tet jetzt zwei Jah­re Zeit, um so­zial­ver­träg­liche und bar­rie­re­freie Lö­sun­gen zu |su­chen| finden.

Ich habe zwei Filme ge­se­hen, die mich beide sehr berührt ha­ben und ich bin dem Festival­team dank­bar für die Zu­ord­nungen zu den je­wei­li­gen Sektionen. Dazu später in der Woche mehr.

______________________________
Fotos: C.E.

Keine Kommentare: