Mittwoch, 13. Juni 2018

Dandelion

Guten Tag oder guten Abend! Sie sind mit­ten in ein Ar­beits­­ta­­ge­buch hin­ein­­ge­­ra­ten, in dem sich al­les um Spra­­che, Dol­­met­schen, Über­­setzen und Kul­t­uren dreht. Als frei­­be­­ruf­­li­che Sprach­­mitt­­lerin ar­bei­te ich in Pa­ris, Ber­lin, Toulouse, Frank­furt und dort, wo Sie mich brauchen. Sprach­ar­beiter sam­meln Wörter wie an­dere Match­box­autos, Gemälde oder Schmetterlinge.

Eiffelturmspitze, Blätter, Blüten, Verblühtes, Vogel
Balkonimpressionen
Frühstück auf dem Balkon, dann weiter­lernen. Es ist nach gefühlt zwei Monaten endlich etwas kühler in Berlin und Um­ge­bung. Ich sage das nicht für mich, ich mag Tem­pe­ra­tu­ren ab 26° Celsius, aber für die leidenden Mit­men­schen. Regnen könnte es mal wieder, sagen die Bau­ern.
Den Kopf habe ich in Ge­dan­ken, halb im Traum, halb in der Zei­tung. Zwi­­schen­durch wässere ich Pflan­zen. Die To­maten brau­chen viel.

Später sitze ich am Schreib­tisch. Beim Aufwachen hatte ich BBC gehört. Das Wort dan­de­lion spukt mir im Kopf herum. Ich finde, es klingt wie eine tau­melnde Hum­mel. Ich schlage nach. Be­deu­tet es aber nicht, sondern Puste­blume. Wo habe ich eine sol­che letztens mal ge­se­hen? Es scheint ganz nah ...

Das Unter­bewuss­tsein schläft nie. Wir nehmen nur einen Bruch­teil des­sen wahr, was uns um­gibt. Und bei allem, was das Dol­metscher­hirn sieht oder hört, fragt es sich, ob es das in den ver­schie­de­nen Spra­chen ausdrücken kann.

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Fotos: C.E.

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