Freitagabend, 2. Mai, am Ende der Tagesschau im "Ersten". Die Themen der nachfolgenden Informationssendung werden eingeblendet, der Moderator kommentiert sie. Am Ende der Liste steht "Seine letzte Lesung bewegt die Welt". Die letzte Lesung, das klingt nach 'letzte Ölung' und ist so fern nicht. Der nordamerikanische Informatikdozent Randy Pausch ist in der Tat sterbenskrank und gab in einer "last lecture" letzten Herbst sein Credo zum Thema Leben und Kindheitsträume, und in einem zweiten Vortrag sprach er über gutes Zeitmanagement, um Freiräume für Prioritäten des Lebens zu schaffen - und gab dabei seine unbändige Lebenslust zum besten.
Der Film, der ein echtes YouTube-Phänomen ist, machte Pausch nach millionenfachen Klicks berühmt und zum Autor eines Buches - das auch "last lecture" heißt und "letzte Vorlesung" oder eben "Abschiedsvorlesung" hätte heißen könnte. Hochschullehrer halten diese in den USA vor ihrem Rückzug zu einem frei gewählten Thema - und die vermeintliche Nähe von "lecture" zu "Lesung" brachte die Tagesschauredakteure auf den bewussten Fehler, falsche Freunde eben, vermeintlich naheligende und falsche 'Übersetzungen'.
Die von Pausch vorgetragenen Ideen sind sehr pragmatisch und zum Teil ungewöhnlich. Der Film geht ans Herz, sicher auch, weil das Damoklesschwert über dem Redner hängt. Für alle, die des Englischen nicht so sehr mächtig sind, gibt es deutsche und französische Untertitel. Der kleine Filmtipp (Achtung!, abendfüllendes Programm) ist gut und passt inhaltlich nicht zum Titel dieses Blogeintrags. Soit, sei's drum.
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Einen Beitrag über Pausch bringt "ttt"am Sonntag, 1. Juni, um 23.00 Uhr, in der ARD ("Das Erste").
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