Müde und glückliche Rückkehr von einer Konferenz, die gestern, Sonntag, um kurz nach eins zu Ende ging. Solche Konferenzen mögen wir: Einen Abend, einen (langen) Tag plus einen kompakten Vormittag, danach stehen wir richtig gut im Stoff. Umgekehrt sind manche Veranstaltungen, bei denen an einem langen Tag mit verkürzten Vorträgen so viele Themen gestreift werden, wie früher an zwei Tagen vorgekommen wären, eher frustrierend: Kaum ist man "drin", ist die Sache schon wieder vorbei.
Wilde Tiere sehen Dich an |
Tags drauf bin ich "im Mus", da ist mit mir nichts los.
Ich fordere mir auch nicht viel ab an solchen Tagen. Muss es auch nicht. Ich habe leichte Wortfindungsstörungen, ganze Fetzen von Reden der letzten Tage werden aus dem Unterbewusstsein hochgespült, vieles nehme ich abstrahiert wahr, ansonsten erlebe ich das, was mir beim Meditieren immer nur kurz gelingt: Frei von Gedanken zu sein, nur zu existieren, außer dem Atem, der kühler gewordenen Luft und dem Parfum der Lindenblüten in der Luft nichts wahrzunehmen.
Daher lege ich eine Art Schalttag ein, einen kompakten Pausentag zu Wochenbeginn, sitze im Café, ärgere mich über Leute, die Unsinn reden, setze mich weg, genieße entspanntere Zeitgenossen und leckere Mahlzeiten aus einfachen, gesunden Zutaten.
Wieso ich ganz oben das Wort "Geschmacksverstärker" eingebaut habe? Ganz einfach, ich habe gerade exhausteur de goût gelernt und musste das Wort dringend mal wiederholen. So funktionieren unsere Gehirne und so lernt es sich am leichtesten, selbst an Pausentagen, das ist mir in Fleisch und Blut übergegangen.
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Foto: C.E.
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