Signale, Zeichen und Gesten stellen Übersetzer und Dolmetscher vor Herausforderungen. Denn nicht alle Gesten sind international verständlich. Kommentiert oder unterstreicht eine Rednerin das Gesagte mit einer landestypischen und nicht leicht verständlichen Geste, haben wir Dolmetscher große Not, das Ungesagte mit zu übertragen. Sie sind manchmal einfach zu komplex für die Knappheit der Zeit.
Dieser Tage sitze ich an einem Lektorat und habe es wieder mit derlei zu tun: Zeichen, die komplex sind, hier allerdings 'nur' in ihrer anderssprachigen Umschreibung: Elle l'approuve d'un signe de tête (Sie bestätigt das mit einem Zeichen ihres Kopfs) für "sie nickt" oder Volker fait non de la tête (Volker sagt mit dem Kopf 'nein') für "Volker schüttelt den Kopf".
Hier, was ich in einer Rohübersetzung las: "Eva bedeutet ihm gestisch, er möge zu ihr treten." Im französischen Original steht Eva lui fait signe de venir jusqu’à elle. Das ergibt einen klaren, schönen, deutschen Satz, denn durch den Kontext weiß ich, dass mit dem geschlechtsneutralen lui ein Mann gemeint war: "Eva winkt ihn zu sich her."
Im Film sind diese Art von Zeichen (meistens) international verständlich. Sagt aber der eine oder andere derlei laut und der Kopf des/der Sprechenden ist im "On", also sichtbar, bekommen die Synchronautoren später Probleme. Es sind die gleichen, die wir in der Kabine haben ...
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