Dienstag, 17. April 2007

Nachtschicht

Ach, Wölfchen, das ging echt lang! Und wir beide waren ein wenig genervt, gelle?"

So eine Mail muss ich heute Morgen schreiben - an die Kollegin aus einem anderen Bundesland. Dabei waren kurz nur ein paar Filmuntertitel zu texten, Eilauftrag!, von der Mittagszeit bis zum nächsten Morgen acht Uhr. Die Kollegin Wolf, sie arbeitet für eine befreundete Agentur, trommelt alle, die ihr einfallen, zusammen, und teilt auf. 350 Untertitel für jede(n), also fünf Stunden Klappern, dann noch Korrektorat, das könnte hinhauen.

Ich sitze bis nachts um halb drei. Vorher hat es vier Stunden gedauert, bis der Film runtergeladen war. Ja, ich hab DSL, leider war der Film zu hoch aufgelöst. Da hatte ich wenigstens Zeit, mich ins Thema einzulesen.

Als ich noch schlief, um sechs, stand das Wölfchen mit den Hühnern auf, ging tapfer ins Büro, las gegen, baute alles zusammen und um kurz nach acht war's beim Kunden. Und ich stand um neun in der Parteizentrale einer der Regierungsparteien und hatte zum Glück nur einen einstündigen Simultaneinsatz.

Nachspiel: Dieser Kunde rief erst halb zwei mal so nebenbei an, wo die Dateien denn blieben, er hätte noch keine Mail erhalten! Nach dem Hinweis, wann das an welche Adresse rausgegangen ist, war er zufrieden und dankte freundlich. Die Adresse war wohl eine, die er nur selten aufruft - aber er hatte den Auftrag über sie vergeben. Von wegen acht Uhr und supereilig!

Unsere Bitten an Kunden:

- planen Sie mit Vorlauf
- senden Sie uns Dateien, die wir leicht öffnen können
- schicken Sie Hintergrundinfo zum Projekt mit
- bestätigen Sie uns den Eingang wichtiger Mails
- sagen Sie nur "eilt!", wenn sie "eilt" meinen

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hallo Caroline,

witziges Blog hast du. Schön, dass mal noch jemand aus der Übersetzer-/Dolmetscherfront bloggt :-)

Werde öfters mal bei dir reinschauen.

Grüße Margit (vom TT)