Dienstag, 31. März 2009

Nachwuchssorgen bei Dolmetschern und Übersetzern

Dolmetscher müssen viel hören - und immer gleich sofort übersetzen. Deshalb tragen viele Dolmetscher privat Ohrenstöpsel, beim Einkaufen, im Konzert, im Straßencafé und auch in der Disco. Der Grund ist einfach: wir Dolmetscher müssen unsere Ohren vor der allgegenwärtigen akustischen Umweltverschmutzung schützen.

Wie eine heute veröffentlichte Untersuchung des Dolmetscher- und Uebersetzer-BerufsBund Luxemburgs (DUBBL) ergab, bleiben überproportional viele Dolmetscher und Übersetzer kinderlos. Die Untersuchung fragt nach Parallelen zwischen der privaten Lebenssituation der Sprachmittler und dem weit verbreiteten Gehörschutz. "Ich glaube, ich bekomme es oft gar nicht einmal mit, wenn mich jemand anspricht", wird in diesem Zusammenhang die Luxemburger Dolmetscherin Lorola Montez zitiert, die zwischen Brüssel und Strasbourg pendelt. Da sie sich systematisch vor Lärm schützt, fährt sie ihre Strecken auch meist mit dem Privatwagen, "und damit lerne ich auch unterwegs niemanden zufällig kennen."

Drei Viertel der Dolmetscher sind Frauen, die ja aufgrund ihrer genetischen Disposition besonders gut für Multitasking ausgelegt sind. Unter Männern, die als Übersetzer und Dolmetscher arbeiten, ist die Kinderlosigkeit ebenfalls weit verbreitet.

Fortsetzung hier.

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